Ausstellung bei Ebbers Die ungesehenen Bilder des Farbmalers

Kranenburg · Die Kranenburger Galerie Ebbers widmet ab Sonntag dem 2014 verstorbenen Maler Stephan Fritsch eine Ausstellung mit bis jetzt unbekannten Gemälden aus den Jahren 2007 bis 2014.

 Die Galeristin Sharon Ebbers in der Ausstellung zwischen zwei Fritsch-Gemälden.

Die Galeristin Sharon Ebbers in der Ausstellung zwischen zwei Fritsch-Gemälden.

Foto: Matthias Grass

Der Hintergrund ist ein mit dicken, breiten Pinselstrichen aufgetragenes Blau, das teils tief dunkel, fast schwarz ist. Über dem prächtigen Blau leuchtet eine weiß-hellblaue Wolke. Stephan Fritsch schuf das so wunderbar schimmernde und in die Tiefe ziehende blaue Bild, das direkt gegenüber dem Eingang zur Galerie Ebbers am Siep 7 hängt und den Blick auf sich zieht. Trotz seiner teils ganz dunklen Töne wirkt es positiv. Auch die anderen Gemälde des Stuttgarter Malers sind geradezu lebendig in ihrem unbändigen, dicken Farbauftrag und den weiten, wie kräftigen Schwüngen, mit denen die Farbe auf die Leinwand gesetzt wurde.

„Das ist eine tolle, gestische Malerei“, sagt Sharon Ebbers. Es gehe allein um die Farbe, wie sie wirke, wie sie verlaufe. Man könne erkennen, ob die Farbe mit einem harten Pinsel aufgetragen wurde, in dicken Stücken gespachtelt sei oder eben dünn verlaufe, erklärt die Kranenburger Galeristin.

Wie auch immer: die Farben leuchten auf den Bildern, sind voller Tiefe, Silber unterstreicht in einem anderen Bild ein strahlendes Gelb. Die Bilder stammen von einem Maler, der regelmäßig bis an die Grenzen ging mit seiner rauschhaften wie experimentellen Malerei, die die beiden Galeristen Sharon und Klaus Ebbers jetzt ab Sonntag zeigen.

Mehrmals präsentierten die Kranenburger Galeristen Stephan Fritsch auf der Art Amsterdam, seine Werke waren im Kranenburger Museum Katharinenhof zu sehen. Fritsch bekam mehrere Förderpreise und war schließlich 2001 Lehrbeauftragter in Connecticat. Seine experimentellen Bilder überzeugten, loteten aus, was man mit Farbe auf Leinwand anstellen kann und zeigten, wie lebendig Malerei sein kann. Vor allem auch „ungegenständliche Malerei“, wie Sharon Ebbers die Bilder von Stephan Fritsch bezeichnet. Dann nahm sich Fritsch 2014 in Salzburg das Leben, wo er eine private Malschule unterhielt. Kurz nach einer Eröffnung einer Ausstellung in Kranenburg mit seinen Bildern. 2016 zeigten Ebbers posthum seine frühen Werke, jetzt ab Sonntag die so genannten „ungesehenen Bilder“, die zwischen 2007 und 2014 entstanden, das froh-leuchtende Bild in Gelb und Silber noch 2014.

Ebbers bieten einen schönen Blick in das Werk des Malers, der nach seinem Tod nicht vergessen wurde, dessen Werke am Niederrhein jetzt zu sehen sind, die in München von zwei weiteren Galeristen vertreten werden. Und dessen Bilder es auch in Gruppenausstellungen in die PInakothek der Modernen in München schafften, so Ebbers.

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