Diskussion zum Jubiläum Spannender Rückblick auf die Geschichte des Museums Kurhaus

Kleve · Guido de Werd und Harald Kunde diskutierten im „Resonanzraum Kunst“ über das Silberjubiläum des Museums im Kurhaus. Es wurde ein interessanter Rückblick auf die Geschichte des Museums.

 Die Diskussion zwischen Guido de Werd (3.v.l.) und Prof. Harald Kunde (2.v.l.) im Kurhaus, moderiert von Wilfried Röth (links) und Matthias Grass.

Die Diskussion zwischen Guido de Werd (3.v.l.) und Prof. Harald Kunde (2.v.l.) im Kurhaus, moderiert von Wilfried Röth (links) und Matthias Grass.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Dunkelblau gab der wandfüllende Pestwurz des Schweizer Künstlers Franz Gertsch den Hintergrund zur Begegnung zwischen Direktor und Direktor im Klever Museum Kurhaus: Auf der einen Seite Guido de Werd, der 1972 ans damalige Klever Museum Haus Koekkoek kam, Chef der Klever Kunst wurde und schließlich den Bau des Museums Kurhaus nach Plänen von Walter Nikkels in Architektengemeinschaft mit Heinz Wrede verantwortete. Auf der anderen Seite sein Nachfolger Harald Kunde, der 2012 kam, als die Nikkels-Erweiterung um das Friedrich-Wilhelm-Bad, dieses Mal in Architektengemeinschaft mit Ingrid van Hüllen, gerade fertig geworden war und de Werd in Ruhestand ging. Sparkassen-Vorstandsmitglied Wilfried Röth als Vorsitzender des Freundeskreises der Klever Museen, und RP-Redakteur Matthias Grass als Mitglied des Freundeskreises moderierten den Abend im Rahmen des Kurhaus-Jubiläums, das in diesem Jahr vor 25 Jahren 1997 mit einem Paukenschlag eröffnet wurde. Es waren übrigens die Bilder von Franz Gertsch, die die beiden Kunsthistoriker erstmals im Rahmen einer Ausstellungsvorbereitung in Kleve udn Aachen zusammenführten, wie sich Harald Kunde erinnerte.

Spannend war de Werds Rückblick auf die Zeit vor 1997, auf die ersten Ausstellungen im Haus Koekkoek, die überregional auf großes Interesse stießen wie die Würdigung des barocken brandenburgischen Statthalters Prinz-Johann Moritz von Nassau-Siegen „Soweit der Erdkreis reicht“ und vor allem die Landesausstellung „Land im Mittelpunkt der Mächte“ über das Herzogtum Kleve-Jülich-Berg im ausgehenden Mittelalter. Schon die zeigten auf, dass das Klever Museum das Zeug hatte, deutlich vergrößert zu werden. Später kam die Sammlung Angerhausen hinzu, die in Schnitten und Stichen die Geschichte des Niederrheins bis Düsseldorf aufzeichnet. Es folgte 1988 schließlich als Krönung die Sammlung Mataré, die auch Teil des Museumsnamens werden sollte. De Werd erinnerte auch daran, dass weiland Rudolf Kliver, Fraktionschef der Klever CDU, zu ihm kam, um das Kurhaus als künftiges Museum vorzuschlagen. Und Ex-Ministerin Barbara Hendricks (SPD) – wie Kliver im Publikum – bestätigte, dass es Christoph Zöpel (SPD) war, der als Minister für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen grünes Licht fürs Haus gab.

Harald Kunde erinnerte sich an die Anfänge im Kurhaus, als teilweise drei Direktoren da waren – de Werd als Senior-Direktor, Roland Mönig als kommissarischer Direktor und er als der künftige Direktor. Und wie es galt, das Museum mit neuer Handschrift weiter zu führen. Hier mahnte de Werd eindringlich, das Mittelalter als wichtiger Teil und als Verankerung in der Klever Geschichte der Sammlung nicht zu vernachlässigen.

Gleich zu Beginn hatte Röth die beiden gefragt, ob sie schon immer Museumsdirektor werden wollten – so wie andere Lokomotivführer? De Werd wurde vom Rat ernannt, nachdem sein Vorgänger Friedrich Gorißen gegangen war. Kunde begann nach dem Studium in Leipzig als Kurator in Dresden, dann verschlug es ihn tief in den Westen: Als Direktor nach Aachen. Und auf die Frage nach dem Blick nach vorn möchte Kunde das Kurhaus weiter für Besucher sowohl für den Düsseldorfer als auch für den niederländischen Raum attraktiv machen.

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