Kleve Nacht der Jugendkultur in alter Pannier-Fabrik
Kleve · In 100 Städten in Nordrhein-Westfalen fand die Nacht der Jugendkultur statt. In Kleve rund um das Theater im Fluss in der Klever Oberstadt.
„Von jungen Menschen für junge Menschen” – die Nacht der Jugendkultur ist eine Möglichkeit für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, ihr Hobby zu feiern. Ob Musik, Sport, Theater oder Kunst – in jedem Bereich gibt es junge Menschen, die es drauf haben.
„Die Nacht der Jugendkultur“ begann Nachmittags beim Klever Theater im Fluss und dem umliegenden Pannier-Gelände mit Workshops, beispielsweise einen Breakdance-Workshop der Move Factory oder ein Impro-Theater-Workshop des Theater im Fluss. Das Theater hat seinen Sitz ebenfalls auf dem Pannier-Gelände. Von der Kinder Kultur Küche gab es Snacks, es wurde Graffiti auf Folien gesprüht und man konnte seine alte Kleidung abgeben und sich dafür neue nehmen.
Um 20.30 Uhr war die Abendvorstellung, die Mix&Match Show, die von knapp 100 Leuten besucht wurde. Zu dieser war auch der stellvertretende Bürgermeister Joachim Schmidt (CDU) gekommen. Er freue sich, dass „in diese alte Fabrik endlich wieder Leben kommt”, und das Ganze seiner Meinung nach ein Kulturzentrum werden könne, wenn es das nicht schon ist, betonte er in seiner Rede. Er bedankte sich bei all denen, die viel Zeit und oft auch ehrenamtliche Arbeit darin investieren, mit Enthusiasmus und Leidenschaft ihrem Hobby nachzugehen.
Moderiert wurde die Show von Julian Theyssen, der zurzeit bei Frank Rensing im Karl-Leisner-Jugendcenter „Kalle” tätig ist. Der jüngste Künstler auf der Bühne des Theaters war der zehnjährige Anton, der mit klassischer Musik das Publikum begeisterte.
Darauf folgte die Chris Pepper Band, eine fünfköpfige Band, die den Dylan-Song „Knockin’ On Heaven’s Door” nach Guns N’ Roses und „Boulevard of Broken Dreams” von Green Day spielten. Für die Band, die sich erst vor ungefähr zwei Monaten zusammengetan hat, war dies die erste Aufführung, und gleich ein großer Erfolg. Für die nächst Zeit sind noch weitere Auftritte geplant, die wahrscheinlich in Richtung Rock, vielleicht auch etwas Funk, gehen werden.
Anschließend zeigten fünf Jungs der Move Factory ihr Können; Saltos, Backflips und andere Sprünge aus unterschiedlichen Höhen wurden in eine Choreographie zur Musik gefasst. An Sport- beziehungsweise Tanzprogramm wurden noch Popping, Breakdance, sowie Streetdance gezeigt, einmal vom Tanzduo „Akwaaba”, Alina Schneidereit und Fleur de Vries, und der Tanzgruppe „Screwed”.
Letztere besteht aus Fleur de Vries als Leiterin, und vier Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren. Sie alle tanzen schon über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel um mal den Kopf frei zu bekommen. „Es macht auch einfach Spaß, auf so ein Ziel hinzuarbeiten, und dann auf der Bühne zu präsentieren“, sagt Marie, das jüngste Mitglied der Gruppe. Die fünf Tänzerinnen verstehen sich außerdem alle sehr gut miteinander und unternehmen auch mal gerne privat etwas gemeinsam.
Neben sportlichen und tänzerischen Auftritten war auch besonders viel Rap dabei, etwa von dem Duo „webclassicz”, die über das „Sein am Rande der Gesellschaft” rappten, oder vom daneben noch Beatboxer Florian. Aber auch klassische, ruhige Popmusik wie „Shallow” von Lady Gaga oder „Brother for Life”, gesungen von Chris Pepper, waren zu hören.
Natürlich wurde in der „Jugend-Nacht“ auch noch etwas Theater gespielt. Dazu stellten Arthur Reschke als Lysander und Luna Bienemann als Hermia eine Szene des Sommernachtstraums von Shakespeare vor, der Anfang des Sommers in voller Länger im Theater im Fluss gespielt wurde. Daneben präsentierten drei Mädchen eine Mafia-Szene.