Neue Edition für Haus Koekkoek Ein Koekkoek für Zuhause

Kleve · Jetzt gibt es auch die Bilder des großen Meisters zum Mitnehmen: Der Freundeskreis der Klever Museen hat eine Edition mit neun Motiven herausgebracht, die es als Druck auf Papier und auf Holz gibt.

 Ursula Geisselbrecht-Capecki (vorne rechts) präsentiert die neue Edition zusammen mit Marco Waßer, Josefa Volmer, Jutta Tönnissen, und Monika Graß (v.l.).

Ursula Geisselbrecht-Capecki (vorne rechts) präsentiert die neue Edition zusammen mit Marco Waßer, Josefa Volmer, Jutta Tönnissen, und Monika Graß (v.l.).

Foto: Markus van Offern (mvo)

Das in hellem Sepia und Grau gezeichnete und gemalte Aquarell einer Landstraße inmitten einer Mittelgebirgslandschaft gehört zu den schönsten Blättern aus der Sammlung des B.C. Koekkoek-Hauses. Links an den Hang kauert sich ein Haus mit steilem, schiefen Dach, rechts steht ein turmartiges Gebäude, die Felsen sind mächtig, das Laub der Bäume scheint sich noch auf der Zeichnung im Wind zu wiegen. 1835 malte Barend Cornelis Koekkoek die Stimmung mit den Menschen und einem schwer beladenen Wagen auf der Straße.

„In den 1830er Jahren macht er mehrere Reisen in den Harz, das Rheinland mit seinen Nebenflüssen und nach Brabant“, sagt Ursula Geisselbrecht-Capecki, die künstlerische Leiterin des Hauses. Später legte Koekkoek in seinen Erinnerungen Malern besonders Reisen an die Ahr ans Herz.

 Hendrick Lot, Blick auf Kleve

Hendrick Lot, Blick auf Kleve

Foto: Matthias Grass

Ursula Geisselbrecht hält das in ein großzügiges Passepartout gelegte Blatt in der Hand. Es ist ein Druck, der auf säurefreies, mattes Baumwollpapier gesetzt wurde, fast genau so groß wie das Original. Ein Koekkoek für Zuhause, in einer Auflage von maximal 100 Stück gedruckt und im Passepartout von 50 mal 60 Zentimeter angeboten, wird  für 50 Euro zu haben sein. Doch nicht nur die Mittelgebirgslandschaft gibt’s als Papierdruck im großen Passepartout. Da ist das wunderbare Porträt der „Mona Lisa“ von Kleve (Porträt einer jungen Frau) von 1846, da ist eine Studie von Wasserlilien und Eichenlaub von 1841 und da ist die „Große Buche vor Moyland“ – letztere auch eine der frischen, spontanen Studien des niederländischen Großmeisters der Landschaftsmalerei.

Damit nicht genug: Ursula Geisselbrecht-Capecki hat insgesamt neun Motive ausgesucht, die in einer Auflage von jeweils maximal 100 Stück gedruckt und verkauft werden. Neben den vier, die es nur auf Papier gibt, kommen nochmal vier weitere Bilder von Koekkoek: Das „Souvenir de Cleves“, eine „Winterlandschaft“, die „Rheinlandschaft bei aufkommenden Sturm“ und eine Landschaft bei Beek. Diese vier gibt’s als Druck auf Papier im Passepartout für 50 Euro und als Druck auf einer grundierten Platte aus Pappelholz im vergoldeten Rahmen. Die gerahmten Bilder auf Holz kosten 150 Euro und sind 25,5 mal 34 Zentimeter groß.

Das neunte Motiv ist mit ein Grund für die Edition, die ab sofort im Haus Koekkoek gegen Bestellung verkauft wird: Es ist ein Ausschnitt aus einem Bild von Hendrik Lot. Das großformatige Gemälde „Blick auf Kleve“ soll aus dem Kunsthandel für Haus Koekkoek angekauft werden. Es zeigt einen Blick über eine Schaafherde auf die Stadt Kleve im Tal. Es sei vom Montebello aus gesehen, sagt Geisselbrecht-Capecki.

2000 Euro müssen noch gesammelt werdem, damit der Freundeskreis das Bild sein Eigen nennen und es dauerhaft ins Haus Koekkoek geben kann. Es passt genial in die Sammlung, die bereits eine Morgenstimmung Lots hat und ist im Haus Koekkoek derzeit zu besichtigen. Hendrik Lot kam als junger Maler nach Kleve und war zwischen 1839 und 1840 bei Koekkoek sowie als Zeichenlehrer an einem Weseler Gymnasium. Er nahm mit seinen Bildern an Ausstellungen in Düsselorf, Den Haag und München teil. 1853 war Lot Student an der Düsseldorfer Akademie und der Einfluss der Düsseldorfer Schule ist in seinen Bildern klar erkennbar.

Die Idee zur Auflage hatten Jutta Tönnissen, zweite Vorsitzende des Freundeskreises, und der Klever Marco Waßer. Er wohnt inzwischen als Mediengestalter in Krefeld und half bei der Umsetzung, suchte das Papier und die Rahmen aus, fand das richtige Holz für den Druck und machte die Rahmen.

Und weil man im Haus Koekkoek eben nicht einfach ein Blatt herausgeben will, wurde es zu einem Projekt für das ehrenamtliche Team des Hauses: Josefa Volmer nähte eine schicke Tasche aus Filz (ohne an Joseph Beuys zu denken), in die die gerahmten Holzbilder eingelegt werden. Die Fotos für die Reproduktionen haben Marco Waßer und Klaus Oberschilp gemacht, und Monika Graß schneidet die Passepartouts.

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