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In der Stadthalle Theater: Humor und Weisheit kommen erst mit den Jahren

Kleve · Die Komödie „Wir sind die Neuen“ in der Klever Stadthalle.

 In der Stadthalle gastierte das Theater

In der Stadthalle gastierte das Theater

Foto: Peter Graupner

In einer Studenten-WG dieser Tage leben ehrgeizige Streber, die ausreichend Schlaf und Ruhe zum Lernen brauchen. Was sie gar nicht gebrauchen können, ist die Nachbarschaft mit drei durchgeknallten Alten, die ihr Wohngemeinschaftsparadies vergangener Zeiten wieder aufleben lassen mit Musik, Feiern und Diskussionen bis zum Morgen. So begann das Stück „Wir sind die Neuen“, mit dem die Komödie am Kurfürstendamm aus Berlin in der Klever Stadthalle gastierte und das Publikum mit Humor und vielen Wahrheiten über das Leben bestens unterhielt.

Die Theaterfasssung des gleichnamigen Films von Ralf Westhoff stammte von Martin Woelffer, der auch gleichzeitig die Regie führte. Im ersten Teil der Geschichte trafen die Generationen aufeinander: Das Rentner-Trio Anne, Johannes und Eddi haben so einiges erlebt, sind beruflich mehr schlecht als recht durchgekommen und auch privat eher wieder am Ausgangspunkt angelangt. Was ist also schöner, als da wieder anzufangen, wo alles begann? Die Biologin Anne, gespielt von Claudia Rieschel, wurde vom Ehemann wegen der „Jüngeren“ verlassen und rekrutiert zwei ihrer ehemaligen WG-Partner, Johannes und Eddi, auch, um möglichst preiswert zu wohnen.

Ein Genuss, wie Winfried Glatzeder im roten Che Guevara-Shirt und roten Chucks den Eddi spielt. Er ist trotz vieler Rückschläge lebensfroh, charmant, wahrhaft jung und begeisterungsfähig. Auch Johannes, dargestellt von Siegfried Kadow, hat sich den Idealismus der Jugend bewahrt. Die junge Nachbar-WG ist der krasse Gegensatz. Eric Bouwer, Luise Schubert und Annalena Müller spielen die „jungen, verwöhnten, arroganten Studenten mit überdurchschnittlich reichen Eltern“ (Zitat Eddi), die die Alten in die Schranken weisen: „Wir sind keine Gleichgesinnten, wir sind die Ablösung.“ Die erzählte Geschichte begnügte sich nicht damit, das Aufeinandertreffen der Generationen zu zeigen. Nach der Pause drehte sich die „verkehrte Welt“ erneut. Plötzlich kriegen die Jungen die Probleme, die reifere Menschen längst kennen und zu bewältigen wissen: Liebeskummer, Lernschwierigkeiten und, ja, auch Rückenprobleme. Da kann Anne Tipps zur Rückengymnastik geben, Eddi berät erfolgreich in Beziehungsfragen, und Johannes entdeckt sein Talent, der Jurastudentin beim Lernen zu helfen.

Die Schauspieler begeisterten mit Spielfreude und witzigen Pointen genau im richtigen Moment. Zeitlose Hits wie „Dust in the Wind“ oder „Born to be wild“ schufen den passenden musikalischen Rahmen. Es gab viel Applaus.

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