LVR-Förderung für Kleve Geld für Koekkoeks Garten

Kleve · Für die Sanierung des Parks hinter dem Malerpalais in der Innenstadt stellte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) jetzt Fördergelder in Aussicht. Sie sollen für Wegebau und Mauerwerkssanierung eingesetzt werden.

 Herbst im Park vom B.C. Koekkoek-Haus: Man blickt auf die Gartenseite des Künstlerpalais. Der LVR hat eine Förderung zur Sanierung des Parks in Aussicht gestellt.

Herbst im Park vom B.C. Koekkoek-Haus: Man blickt auf die Gartenseite des Künstlerpalais. Der LVR hat eine Förderung zur Sanierung des Parks in Aussicht gestellt.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Sanierung des Gartens von Haus Koekkoek steht schon lange auf dem Plan von Ursula Geisselbrecht-Capecki, künstlerische Leiterin des B.C. Koekkoek-Hauses. Denn hinter dem alten klassizistischen Malerpalais in der Klever Innenstadt erstreckt sich mitten in der Stadt ein kleiner Park: Mit Treppenanlagen, Beeten und Rabatten und vor allem dicken alten Bäumen.

Und in Nachbars Garten von Architekt Werner van Ackeren, steht das Belvedere-Atelier, das Koekkoek einst auf einen alten Wachturm der Klever Stadtmauer errichtete und das optisch mit zum Park gehört. Nicht zu vergessen die jüngst sanierte Brunnenanlage und die geschwungenen Treppen, die einen stillen Innenhof hinter dem Palais einfassen.

Jetzt gibt es eine Förderung, mit der die Sanierung des Gartens ein gutes Stück weiter kommen soll: der Landschaftsverband Rheinland gibt eine Zuwendung in Höhe von 16.200 Euro. „Wir müssen aber noch die Zusage vom Bauministerium abwarten“, sagt Geisselbrecht-Capecki, die sich über die Förderung freut. Es soll dann später nochmals eine weitere Förderung geben. „Wir brauchen das Geld vor allem für die Sanierung von Mauerwerk und Wegen“, sagt die künstlerische Leiterin.

Als Geisselbrecht-Capecki Chefin im Palais wurde, öffnete sie bald den Park an bestimmten Tagen fürs Publikum und kann sich auf eine ganze Schar begeisterter Ehrenamtler verlassen, die den großen Garten, der schon lange kein Geheimtipp mehr ist, pflegen und hegen. Sie setzen Blumenzwiebeln, halten die Rabatten und Beete in Schuss.

Ohne Ehrenamtler ginge das nicht, sagt Geisselbrecht. Da seien Jürgen Cremer (leitender Gärtnermeister), Winfried Kepser, Gerard van Kessel, Werner Kuhnen, Brigitte Mathiszik, Martin Segers, Gerlinde Semrau-Lensing, Manuela van Sambeeck, Margret Wanders, Eugen Stoppel (Baumpflege) und nicht zuletzt natürlich Werner van Ackeren als Garten-Nachbar aktiv.

Für den Antrag hat die Stiftung auf der Grundlage der Planung der beiden Garten- und Landschaftsarchitekten Rose und Gustav Wörner Bestandszeichnungen erstellt und einen Pflanzplan aufgesetzt. Zuvor war in Gemeinschaft mit Petra Engelen vom Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Abteilung Gartendenkmalpflege, ein Plan entwickelt worden, wie der Garten mit historischer Bepflanzung etwas mehr Farbe erhalten könnte.

„Die Sanierung des Wegebelages und der historischen Mauern muss in Angriff genommen werden“, sagt Geisselbrecht-Capecki. In der Struktur der Anlage werde der Wörner-Plan erhalten, aber ergänzt und fortgedacht, erklärt Geisselbrecht-Capecki. Und auch die Pappel, die Koekkoek einst neben den Belvedere als Reminiszenz an Italien setzte, sei wieder gepflanzt.

Wie der Ursprungsgarten Koekkoeks genau aussah, ist nicht überliefert. Man weiß aber, dass der niederländische Landschaftsmaler 1834 nach Kleve zog und mit seiner Frau zunächst zur Miete im Stadtzentrum wohnte. „Mit zunehmendem Erfolg hatte er das Geld, um sich nach Eigentum umzuschauen. Er erwarb Anfang der 1840er Jahre einen parkähnlichen großen Garten mit einem als Gartenhaus genutzten Stadtturm, wo er sich das Atelier einrichtete“, sagt die künstlerische Leiterin. Den Stadtmauerturm baute Koekkoek sich als Atelierturm mit Treppenturm aus. „Das war die Geburt des Koekkoekschen Gartens, von dem heute der Museumsbesucher noch immer einen Teil als grüne Insel in der Stadt genießen kann – als das lebendige Erbe eines Landschaftsmalers“, sagt Geisselbrecht-Capecki.

Im Laufe der Geschichte habe das einst viel größere Areal mehrfache Teilungen und Umgestaltungen erfahren – heute sei der Park einer der letzten noch erhaltenen Privatgärten in dieser Größe. „Einst gab es sie zahlreich hinter den im 19. Jahrhundert vor den Mauern der Stadt entlang der Tiergartenstraße gebauten Villen. Die meisten dieser ehemaligen Gärten sind inzwischen Parkplätzen oder Baugrundstücken gewichen“, sagt Geisselbrecht-Capecki.

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