Ausstellung in Kranenburg Großer Malstrom im Katharinenhof

Kranenburg · Der Maler Jan Kolata zeigt seine Gemälde im Kranenburger Museum. 28 Bilder geben einen Überblick über zehn Jahre seines Schaffens.

 Der Künstler Jan Kolata zeigt in der Ausstellung Malstrom im Katharinenhof überwiegend großformatige Malerei.

Der Künstler Jan Kolata zeigt in der Ausstellung Malstrom im Katharinenhof überwiegend großformatige Malerei.

Foto: Matthias Grass

Farbe, nichts als Farbe in abstrakten Figuren auf diesen Bildern. Fett und deckend, dünn und durchsichtig, in einer großen Geste auf die großen Formate gesetzt, überlappend, sich mischend, abdeckend, knallig wie ein farbenfroher Blumenstrauß oder in gelben Schnörkeln auf den zuvor in Streifen gemalten Untergrund gesetzt. Dann wird noch mal eben kurz mit den Fingern in die noch nasse Farbe gegriffen, um die scheinbare Perfektion zu stören, einen Akzent zu setzen. Es sind Bilder, die einladen, darin zu versinken, sich dem Malstrom auf dem Bild hinzugeben und die Farben voller Tiefe auf sich wirken zu lassen. Assoziationen, irgendwelche gegenständliche Ideen oder Landschaften in ihnen zu sehen, lassen die Bilder so gut wie nicht zu. Sie bleiben abstrakt.

„Malstrom“ heißt die Ausstellung mit Werken von Jan Kolata im Museum Katharinenhof, die in Kranenburg bis Ende Juni zu sehen sind. Wie ein Malstrom ergießen sich die großformatigen, oftmals ganze Wände besetzende Gemälde durch alle Säle. Dazu gibt es eine feine Edition des gefragten Düsseldorfer Künstlers, der aus Toronto kommend, wo er zuletzt ausstellte, nach Kranenburg in den Katharinenhof kam und die Ausstellung mit einrichtete.

 190.190.2013.05 titelt das Bild Kolatas aus dem Jahr 2013.

190.190.2013.05 titelt das Bild Kolatas aus dem Jahr 2013.

Foto: Matthias Grass

Jan Kolata betrachtet seine Malerei als Prozess. Als Prozess von Machen, Initiieren und Geschehenlassen, wie er im Interview sagt. Als Draufschauen und wieder eingreifen. Als gesetzte, geplante Aktion ebenso, wie als zufällig Passiertes. Er gießt die Farbe auf die liegende Leinwand, verstreicht sie mit einem Spatel, mit einem Quast, mit dem Pinsel oder eben den Fingern. Zufällig ist die gestische Malerei aber nicht: „In letzter Instanz ist es natürlich der Blick des Künstlers, der darüber entscheidet, was er zulässt oder verwirft oder verändert oder hinzufügt“, sagt er. Er malt inzwischen mit Acryl, mit industriell gefertigten Farben, die er in der Regel so verwendet, wie er sie bekommt.

Der Maler, der von 1970 bis 1977 bei Erich Reusch (dessen Skulptur vorige Woche in Moyland aufgestellt wurde) in Düsseldorf studierte, gibt seinen Bildern Nummern als Titel. Die Größe, die Jahreszahl, die Nummer des in dieser Zeit gemalten Werkes: 190.190.2018.15 heißt beispielsweise ein wandfüllendes Gemälde mit leuchtend gelbem Kringel und einer ebenso leuchtenden Farbblüte. Es ist das 1.90 Meter mal 1.90 Meter große Bild, gemalt im Jahre 2018. In diesem Jahr das 15. Bild, das Kolata geschaffen hat. 28 Gemälde zeigt der Katharinenhof aus den letzten zehn Schaffensjahren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort