Kabarett im Sacklager 20 Jahre Kabarett aus dem Sacklager

Goch-Viller · Am Sonntag startet die Jubiläumsveranstaltung „Hart an der Grenze“ ab 19 Uhr in der Viller Mühle in Goch. Mit dabei: Özgür Cebe, Kai-Magnus Sting und die Musik-Comedians von „Reis against the Spülmachine“.

 Kleinkunstmanager Bruno Schmitz.

Kleinkunstmanager Bruno Schmitz.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Kabarett irgendwo im Nirgendwo. Nicht in einem Theater, nicht in einer Stadthalle oder einer Aula, sondern im Sacklager einer ehemaligen Ölmühle. Und das ist keine idyllische Fachwerkmühle mit klapperndem Rad sondern ein Backsteinmonster aus dem 19. Jahrhundert, hochhaushoch in der flachen Landschaft, mit einem eigenen Trafohaus und diversen Anbauten. Keine Großstadt in der Nähe, kein betriebsbereiter Bahnhof. Nichts. Nur eine schmale Straße, die von der Bundesstraße abbiegt, ein Feld als Parkplatz.

Hier sollte es also Kabarett geben. Titel: „Hart an der Grenze“. Weil eben räumlich tatsächlich hart an der Grenze zu den Niederlanden, aber auch inhaltlich und politisch  hart an der Grenze, so die Idee von Kleinkunstmanager Bruno Schmitz. Er begeisterte seinen Nachbarn in der Kölner Südstadt, den Kabarettisten Wilfried Schmickler, holte seinen Bühnen-Kompagnon Gernot Voltz ins Boot, überredete den Eigner der Mühle, den Wahnsinnigen Puppenspieler Heinz Bömler (der eigentlich gar nicht überredet werden musste)  und holte vor allem den WDR ins Boot. „Ohne den wär‘s nicht gegangen“, sagt Schmitz. Denn das Sponsoring des Rundfunksenders und die regelmäßigen Übertragungen samstags bei „Unterhaltung am Wochenende“ sicherten das Unterfangen ab, das dann zum Selbstläufer wurde. Vor Corona waren alle Veranstaltungen ausverkauft, schon bevor das neue Jahresprogramm herauskam. Und jetzt im März können Schmitz, Schmickler, Voltz und Bömler auf 20 Jahre „Hart an der Grenze“ zurückblicken.

Das Prinzip des Abends besteht aus den beiden Moderatoren, die die Sendung tragen, Schmickler und Voltz. Letzterer als „Herr Heuser“, den extremsten Finanzbeamten der Republik. Dazu werden bekannte Kabarettisten eingeladen  und junge Kollegen, die noch Bühnenerfahrung sammeln wollen, bevor sie einen ganzen Abend tragen.  Jeder bekommt zweimal zehn Minuten, dazwischen gibt‘s Musik. Aufgetreten wird auf einer Leiterwagen-Bühne hinter den namengebenden Säcken, davor eine „Bestuhlung“ mit Bänken.

Umgeben ist das ganz vom 1950er-Jahre Sammelsurium des Puppenspielers. Nicht zu vergessen das gut gekühlte Pils an der Theke und vor allem das Würstchen, bei dem Bömler nicht müde wird, es anzupreisen. Ein Konzept, das jetzt 20 Jahre trägt und auch Corona überstanden hat. 80 Mal ging „Hart an der Grenze“ über den Äther, über 200 Gäste standen auf der Bühne des Sacklagers, drei Mal im Jahr wird hier Kabarett angeboten – und die Besucher kommen nicht nur aus der Umgebung.

Die Jubiläumsveranstaltung, für die es noch Karten gibt, ist am Sonntag, 27. März, 19 Uhr; Einlass ist ab 17.45 Uhr. Es gilt die 3G-Regelung und Maskenpflicht. Die Gäste sind: Özgür Cebe, Kai-Magnus Sting  und die Musik-Comedians von „Reis against the Spülmachine“. Auch diese Sendung wird im Rundfunk übertragen. Für die beiden anderen „Hart an der Grenze“-Sendungen  in diesem Jahr stehen bereits die Termine: 4. Juni und 23. Oktober.

Karten sind unter anderem bei Buchhandlung Hintzen, Hagsche Straße, oder im Kulturbüro Niederrhein, Nimweger Straße, erhältlich oder online (Reservix.de) buchbar.

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