Kalkar Galerie Hof-Nr.3 expandiert in Kalkar

Kalkar · Hans-Hermann Bottenbruch und Harald Rickes, Betreiber der Galerie Hof-Nr. 3 am Kalkarer Markt, sind ab sofort auch mit einer Kunsthalle an der benachbarten Monrestraße vertreten. In Planung ist zudem eine Kunstakademie.

 Hans-Hermann Bottenbruch (Bild) in seiner neuen Kunsthalle, die er zusammen mit Harald Rickes auf der Kalkarer Monrestraße eröffnete.

Hans-Hermann Bottenbruch (Bild) in seiner neuen Kunsthalle, die er zusammen mit Harald Rickes auf der Kalkarer Monrestraße eröffnete.

Foto: Gottfried Evers

Die Kunstgalerie Hof-Nr. 3 in Kalkar erweitert ihr Angebot: Zusätzlich zu den Galerieräumen am historischen Markt haben Hans-Hermann Bottenbruch und Harald Rickes eine kleine Halle an der wenige Meter entfernten Monrestraße angemietet, in dem ab sofort Werke verschiedener Künstler ausgestellt werden. "Wir können hier einen großen Querschnitt der Sachen zeigen, für die wir bisher keinen Platz hatten. Durch die großen Wände haben wir hier viel mehr Möglichkeiten", sagt Hans-Hermann Bottenbruch.

Rund 200 Quadratmeter Platz haben die Galeristen in dem Gebäude, in dem zuletzt das Modegeschäft Ernsting's family beheimatet war, inklusive Lagerraum zur Verfügung. Im Fenster rechts neben der Eingangstür steht ein großer, bunter, auf roten Stöckelschuhen stehender Kerzenständer des 2012 verstorbenen Künstlers Tom Hoffmann, der die Blicke schon von außen auf sich zieht.

Neben den bunten Exponaten Hoffmanns - vor allem farbenfroh gekleidete, oft mit Zigarette ausgestattete Fantasiefiguren und Stühle, die bisweilen an Dalí erinnern - finden sich Zeichnungen und eine große Druckgrafik von Markus Lüpertz, die an einer der hellen, weißen Hallenwände angebracht sind. Ausgestellt werden auch einige Gemälde der Kalkarer Künstlerin Christel Verhalen, Alfred Gockel gibt es in der Kunsthalle ebenso zu entdecken wie Bilder des "Hausherren" Hans-Hermann Bottenbruch und des Naturfotografen Klaus Tamm, der Anfang des Jahres bereits mit einer Ausstellung in der Galerie Hof-Nr. 3 zu Gast gewesen ist.

"Wir stellen hier auch viele kleine Exponate aus, die im Preis erschwinglich sind. Mit Künstlern wie Tom Hoffmann wollen wir auch Hemmschwellen und Berührungsängste abbauen und hoffen, dass viele Kalkarer und Tagesbesucher den Weg in die Kunsthalle finden. Vielleicht auch der ein oder andere, der vorher wenig mit Kunst zu tun hatte. Die Kunsthalle soll bürgernah sein", sagt Bottenbruch.

Mit der Eröffnung der Kunsthalle hoffen die beiden Galeristen einen Beitrag zur Aufhebung der in Kalkar oft diskutierten Leerstände an der Monrestraße beizutragen. "In diesem Zusammenhang muss man auch die Familie van Doornick aus Kalkar erwähnen, die uns das Galeriegebäude und nun auch die Kunsthalle vermietet", sagt Harald Rickes. Denn die Idee, das ehemalige Ernsting's-Gebäude mit einer Kunsthalle neu zu beleben, sei zusammen mit den Vermietern entstanden.

Geöffnet ist die Kunsthalle an der Monrestraße ab sofort immer freitags bis sonntags von 14 bis 19 Uhr, genau wie in der Galerie bei freiem Eintritt. Außerhalb der Öffnungszeiten sind Besichtigungen nach Absprache möglich. "In der Galerie am Markt sind wir ja immer mittwochs bis sonntags zur gleichen Zeit. Wer einen Blick in die Kunsthalle werfen möchte, kann einfach zur Galerie rüberkommen und uns fragen, wir gehen dann mit den Besuchern rüber", sagt Bottenbruch. In der Galerie läuft derweil noch bis zum 21. September die Ausstellung "Woandersland" von Daniel Zerbst.

Seit Mai 2013 sind Rickes und Bottenbruch in Kalkar, und das erste Zwischenfazit sei durchweg positiv: "Wir können bisher nur Positives aus Kalkar berichten", sagt Rickes. Geöffnet ist die Kunsthalle ab sofort, Ende August werde es im Rahmen der mehrtägigen Veranstaltung "Kalkar kulinarisch" aber auch noch eine offizielle Einweihung "mit Pauken, Trompeten und kulinarischen Genüssen geben", wie Bottenbruch verspricht. Das nächste Projekt haben die Galeristen übrigens längst ins Auge gefasst. Seit Dezember planen Bottenbruch und Rickes eine Kunstakademie in Kalkar: "Es soll eine anerkannte Akademie werden, wo Studenten auch Kreditpunkte für ihr Studium sammeln können", sagt Bottenbruch. "Die Vorbereitung wird aber noch eine Zeit lang dauern. Wann es losgeht und wie das Ganze genau aussehen wird, können wir jetzt noch nicht sagen." Als Räumlichkeit käme etwa der Beginenhof in Kalkar in Frage, mit dem auch schon Gespräche geführt worden seien. Mit Neuigkeiten aus der Galerie Hof-Nr. 3 ist also auch in Zukunft zu rechnen.

(RP)
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