In Kekerdom Eine besondere Orgelfeierstunde

Kekerdom · Kantor Thomas Tesche war zu Gast beim Konzert des Förderkreises „Musica Sacra“. Die Konzertbesucher dankten mit herzlichem Applaus dem ausführenden Künstler für das sorgfältig gestaltete Programm sowie die sehr gute musikalische Ausführung.

Diejenigen, die den Weg zum Orgelkonzert des Förderkreises „Musica Sacra“ im niederländischen Kekerdom gefunden hatten, erlebten eine besondere Orgelfeierstunde. Ausführender Organist war Thomas Tesche, seit 1991 hauptamtlicher Kantor der evangelischen Kirchengemeinde Kleve.

Zu Beginn erklang ein Voluntary des englischen Spätbarockkomponisten Samuel Wesley, den seine Zeitgenossen auch als „englischen Mozart“ bezeichneten, da er wie dieser bereits im Teenageralter Orchesterkompositionen schrieb. Im letzten Satz des „Spirituoso“ trat die barocke Fugenkunst deutlich hervor, die stark an die Orgelkompositionen der Bach-Söhne erinnerte. Es folgte das „Lied für Kornett mit Echo“ eines unbekannten spanischen Komponisten des 17. Jahrhunderts. Fein arbeitete Thomas Tesche mit abgestufter Registrierung den Echoeffekt des Werkes heraus. Ganz bewusst setze der Organist dann eine deutliche Zäsur. Mit den 1992 entstandenen „14 Improvisationen“ des niederländischen Komponisten Aart de Kort (*1962), seit 2003 Organist an der Kathedrale von Rotterdam, löste eine moderne Klangsprache den „barocken Wohlklang“ ab. Die Zuhörenden, so schien es, brauchten ein klein wenig Zeit, um sich auf die „moderne“ Klangwelt einzustellen. Dies galt besonders für das in Melodik und Harmonik „eigenwillige“ Recitatif. Thomas Tesche tat gut daran, zwischen den zweiten Teil der „14 Interpretationen“ ein weiteres Voluntary von Samuel Wesley, mit einem wunderschön schreitend vorgetragenen Andante, zu stellen. In den danach folgenden weiteren vier Improvisationen von Aart de Kort „zeigte“ der Organist in der Fanfare das „königliche“ Trompetenregister und in der abschließenden Toccata die feierliche Mixtur der 1864/65 erbauten, 15 Register zählenden, Smits-Orgel.

Den Abschluss des Konzertprogrammes bildeten drei Barockkompositionen. Es erklang die tänzerisch leichte „Corrente Italiana“ des katalanischen Komponisten und Organisten Juan Cabanilles, sowie 5 Versionen des Spaniers Francisco Vilar in der dorischen Kirchentonart. Hier präsentiert Thomas Tesche noch einmal gekonnt die klanglich unterschiedlichen Möglichkeiten der Smits-Orgel. Mit dem Voluntary in F-Dur von Samuel Wesley schloss sich der Kreis zum Anfang des Orgelkonzertes in Kekerdom. Die Konzertbesucher dankten mit herzlichem Applaus dem ausführenden Künstler für das sorgfältig gestaltete Programm sowie die sehr gute musikalische Ausführung, eine rundum besondere und gelungene Orgelfeierstunde am Sonntagabend.

Dass Kantor Thomas Tesche ein hervorragender Organist ist, bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung hat er dies doch im Rahmen seiner Tätigkeit als Kirchenmusiker in Kleve und darüber hinaus vielfach unter Beweis gestellt. Mit dem Gastspiel in Kekerdom kam nunmehr ein weiterer Baustein in einer Reihe von Konzerten auf hohem künstlerischem Niveau hinzu. Der rührige Förderkreis „Musica Sacra“ unter dem Vorsitz von Dieter Paeßens weist bereits jetzt auf das nächste Konzert am Sonntag, dem 20. November, ab 18 Uhr in Düffelward mit Professor Roland Maria Stangier aus Essen hin.

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