Silbernes Jubiläum 25 Jahre Museum im Kurhaus

Kleve · Mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür feierte das Klever Museum sein silbernes Jubiläum am „neuen“ Ort. Bürgermeister Wolfgang Gebing versprach, das die Stadt das Haus jetzt und künftig weiter unterstützen werde.

Die Noten des Konzertes als Schrift an der Wand.

Die Noten des Konzertes als Schrift an der Wand.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)/Klaus-Dieter Stade

Es herrschte Leben im Haus am Samstag zum Museumsfest: Die Klever kamen und gingen, die Kinder und Jugendlichen hatten Spaß in den Workshops der Museumspädagogen, die Minerva fand als Katjes-Gummigöttin reißenden Absatz. „Wir sind sehr zufrieden – der Tag war aus Sicht der Museumsfreunde ein voller Erfolg“, sagt Ulrike Sack. Die ehemalige Vorsitzende des Freundeskreises gehörte zum Organisationsteams des Tags der offenen Tür zum Silberjubiläum im Museum Kurhaus und hatte einen ganzen Reigen von Führungen organisiert, in denen halbstündlich Mitglieder des Freundeskreises durch diverse Themen des Tages führten. Und auch am Abend, als das Museum blau erstrahlte und die Freunde Sekt für die Gäste des Lichterfestes verkauften, sei es sehr gut gelaufen, so Sack. Die Museumspädagogik, für die der Erlös des Verkaufs bestimmt sei, dürfe sich bestimmt freuen.

 Museumsdirektor Harald Kunde vor der barocken Minerva.

Museumsdirektor Harald Kunde vor der barocken Minerva.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)/Klaus-Dieter Stade

Am Abend vor dem Tag der Offenen Tür hatte Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing beim offiziellen Festakt zum silbernen Jubiläum im Oberlichtsaal des Kurhauses versichert, dass die Stadt, die das Museum mit nicht unerheblichen Aufwand betreibe, das Haus jetzt und auch künftig weiter unterstützen werde. Mit Blick auf die Sammlung, die vom Mittelalter bis in die Gegenwart reiche, seien 25 Jahre Museum im Kurhaus eine vergleichsweise kurze Spanne, so Gebing launig. Nachdem sich das Museum im Haus Koekkoek etabliert hatte, sei beschlossen worden, das Wagnis ein- und den Museumsneubau anzugehen. Tatsächlich war das Museum, das von der Architektengemeinschaft zwischen dem Typgrafen Prof. Walter Nikkels und dem Gocher Architekten Heinz Wrede gebaut wurde, quasi ein Neubau: Das Haus wurde mehr oder weniger entkernt, es bekam eine Säulengalerie und klar gegliederte Räume, die die Kleinteiligkeit des alten Hotelbaus aufbrachen und mit ihrer Stille und der Offenheit zwischen Drinnen und Draußen bei der Eröffnung im Frühjahr 1997 überraschen sollten. So titelte Guido de Werds Katalog zur Eröffnung auch „Einblick - Ausblick“.

„Das war vor allem dem Wirken von Persönlichkeiten zu verdanken, dass die Vision Realität werden konnte und die dreiflügelige Anlage mit neuem Leben erfüllt wurde“, so Gebing. Er erinnerte da vor allem an den damaligen Museumsdirektor de Werd auf der einen Seite, und an Manfred Palmen als den damaligen Stadtdirektor in Kleve als Chef der Verwaltung auf der anderen Seite. Zuvor hatte vor allem das Werk von Ewald Mataré, dessen Kriegerdenkmal hier von den Nazis zerstört und vergraben und nach dem Krieg wiedergefunden worden war, geholfen, die Sammlung auf die nächste Ebene zu heben und den Bau des Hauses zu rechtfertigen: Sonja Mataré, die Tochter des weltbekannten Bildhauers, hatte 1988 große Teile des Werks nach Kleve gegeben. 

Erst kürzlich sollte der Nachlass – wieder über de Werd – folgen und die Sammlung mit Werken Matarés noch umfangreicher machen. Auch daran erinnerte Gebing. Wobei der Bürgermeister auch nicht die anderen Eckdaten vergaß: die Gründung des Freundeskreises 1987 und das stete Engagement der Stadt für das Haus, die - mit deutlicher Unterstützung des Freundeskreises - in die Erweiterung des Hauses um das Friedrich-Wilhelm-Bad mündete. Dieses Mal in einer Gemeinschaft zwischen Nikkels und der Architektin Ingrid van Hüllen. Gebing wünschte dem Kurhaus, das es die inspirierende Arbeit in den kommenden 25 Jahren ungehindert fortsetzen werde.

Museumsdirektor Harald Kunde gab schließlich eine Standortbestimmung für das Museum, das sich der großen Herausforderung, über die Begegnung von Kunst und Mensch hinaus neue Zielgruppen zu erschließen und als städtisches Museums mit internationaler Ausrichtung regional verankert zu sein, stelle. In eine Parforceritt stellte Kunde dann die breite Sammlung von der Spätgotik bis zur Moderne in all ihren Facetten vor. Und er hoffe weiter auf Unterstützung durch die Stadt und den Freundeskreis, den Schatz der Sammlung mit deren Unterstützung und der Hilfe überregionaler Stiftungen weiter ausbauen zu können.

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