Kreis Kleve Kultur erleben - die Welt verbinden

Kreis Kleve · Nach dem fünftägigen Kreativ-Workshop mit 23 jungen Flüchtlingen aus sieben Ländern auf der Wasserburg Rindern gab es eine bunt gemischte Aufführung von Schauspiel-Darbietungen, Tänzen und Musik als Premiere.

 Momentaufnahme aus dem humorvollen Stück "Ein Afrikaner in Deutschland" mit jungen Flüchtlingen.

Momentaufnahme aus dem humorvollen Stück "Ein Afrikaner in Deutschland" mit jungen Flüchtlingen.

Foto: Gottfried Evers

"Ich freue mich, dass trotz Karneval so viele Zuschauer gekommen sind, um hier in der Wasserburg Rindern unter dem Motto 'Kultur erleben - die Welt verbinden', einen bunten Abend voller Musik, Tanz und Theater zu erleben", sagte Markus Toppmöller als Organisator eines fünftägigen Kreativ-Workshops mit 23 jungen Flüchtlingen aus sieben Ländern. Nach dem ersten Highlight, nämlich einem Kochen und anschließendem gemeinsamen Abendessen im "Culucu" Rindern, startete nunmehr der zweite große Höhepunkt mit einem gigantischen Trommelwirbel. Bei Tanz und Bodypercussion stellten sich alle Mitwirkenden vor.

"Bei der bunten Mischung der Sprachen haben nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die sechs Referenten viel gelernt", stellte Toppmöller fest. Das erste humorvolle Schauspiel, dargeboten vor Vertretern der Politik, der Kooperationspartner und der Interessierten aus dem ganzen Kreis Kleve, war mit "Ein Afrikaner in Deutschland" überschrieben. Die jungen Flüchtlinge palaverten, weinten und klagten über die deutsche Pünktlichkeit, denn wenn einer die Uhr nicht lesen konnte, hatten sie schlechte Karten. Ebenso erging es mit der Mülltrennung. Dabei ging alles verkehrt, Plastik kam zu Papier und umgekehrt. So wurden den Zugewanderten in ihrem selbst erarbeiteten Theaterstück deutsche Gewohnheiten vermittelt.

Beim arabischen Schwerttanz wirbelten die Schwerter durch die Luft. Die fünf Darsteller fanden viel Beifall. Romal Ghowsi stellte in einer Bildpräsentation sein Heimatland Afghanistan vor. Wunderschöne Aufnahmen führten die Zuschauer in eine bisher unbekannte Welt mit einer faszinierenden Landschaft, herrlichen Städten und großen Moscheen. Romal hatte diese Show im Kranenburger Internetcafé selbst produziert. Gekrönt wurde die Darbietung durch einen afghanischen Tanz.

Im zweiten Schauspiel ging es um das Busfahren in Deutschland. Bei einer Fahrzeugkontrolle war einer mit seinem Smartphone befasst, der andere gab zu, Schwarzfahrer zu sein und wurde abgeführt, und schließlich zeigte ein dritter ein großes Ticket vor und fand das Lob einer deutschen Dame. Einen perfekten Karatetanz zeigte ein Flüchtling aus dem Irak. Der Clou: Die junge Referentin warf ihn zu Boden. Die Dabke ist ein orientalischer Folkloretanz, der in diversen Ländern des Nahen Ostens um das östliche Mittelmeer getanzt wird. Dazu vereinigten sich alle 23 Mitwirkenden, die Referenten und sogar einige mutige Zuschauer.

Hier kamen Lebensfreude, Lebendigkeit und Temperament, begleitet von einem Riesenbeifall, zum Ausdruck. Wasserburg-Mitarbeiter Markus Toppmöller dankte allen Kooperationspartnern, vor allem dem "Runden Tisch" in Kranenburg und "Culucu e.V." in Rindern, für die großartige Mitarbeit. Für die Referenten, Marjet de Boer (Theater und Regie), Olga Nijhof (Tanz und Gesang) Melanie Liewes (Kreatives Basteln), Iris van der Wetering (Musik), Rajai Alamari (Übersetzung) und Konrad von Vatano (Sport) gab es Geschenke und Blumen. Im Hintergrund wirkten Organisator Markus Toppmöller und die gastliche Wasserburg Rindern. Im Anschluss an die Veranstaltung klang mit allen Aktiven und den Zuschauern der Abend im "Culucu" aus.

(RP)
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