Kreis Kleve Kriminalitätsstatistik: mehr Straftaten

Kreis Kleve · Die Kreispolizeibehörde Kleve hat die Kriminalitätsstatistik für 2011 vorgestellt. 23.384 Straftaten hat es insgesamt gegeben, das sind satte 1081 mehr als noch im Vorjahr. Die Aufklärungsquote liege dabei mit 52,9 Prozent über dem Landesschnitt von 49,1 Prozent, wie Behördenleiter Landrat Wolfgang Spreen sagt. "Insgesamt hat der Landestrend aber auch vor dem Kreis Kleve nicht halt gemacht", so Spreen.

Kriminalitätsstatistik 2011: So gefährlich ist es im Kreis Kleve
Infos

Kriminalitätsstatistik 2011: So gefährlich ist es im Kreis Kleve

Infos
Foto: DPA

Gerade die Zahl der Wohnungseinbrüche sei "sehr ernst" zu nehmen. Im gesamten Kreis gibt es demnach zwei Einbrüche pro Tag, 641 im gesamten Jahr. Die Aufklärungsquote liegt mit 15 Prozent zwar immer noch über dem Landesschnitt, ist aber mit einem Rückgang von 3,5 Prozent deutlich schlechter als noch im Jahr zuvor. Rund neun von zehn Einbrüchen werden also nicht aufgeklärt.

"Der Kreis Kleve lebt von seiner Sozialkontrolle", sagt Roman Flaig von der Direktion Kriminalität am Dienstag. Im Zweifel gelte: immer 110 anrufen. "Ich kann nicht erwarten, dass jemand dazwischen geht, wenn er etwas beobachtet. Aber ich kann erwarten, dass er uns informiert", fordert der Polizeibeamte. Die Fallzahlen der Diebstähle aus Autos ist von 911 auf 885 zurückgegangen. Dass dabei die Aufklärungsquote mehr als doppelt so schlecht ist wie noch im Vorjahr, wirft allerdings einen Schatten auf die Statistik. "Das liegt einerseits daran, dass wir keine offensichtlichen Einbruchserien hatten, die aufgeklärt werden konnten, und Täterbanden, zum Beispiel aus Osteuropa, häufig schwer zu überführen sind", sagt Flaig.

Erfreulich ist, dass die Fallzahlen der Gewaltdelikte zurückgegangen sind, die Aufklärungsquote dabei aber gestiegen ist. Darunter fallen zum Beispiel Mord, Totschlag, Räuberische Erpressung und Körperverletzung. 527 Mal ist es im Jahr 2011 im Kreis dazu gekommen, davon sechs "Straftaten gegen das Leben". Eine Frau kam dabei zu Tode. Die 87-Jährige war im Januar tot in ihrer Wohnung gefunden worden, die Spuren ließen von einem Tötungsdelikt in Verbindung mit Raub ausgehen. Wenige Tage nach der Tat war in einem Waldstück ein Mann gefunden worden, der sich erhängt hatte und dessen DNA ihn als Täter identifizierte. Vielen dürfte auch noch die Serie von Tankstellenüberfällen des "Räubers mit der Silberpistole" in Erinnerung sein. Dieser konnte im Krankenhaus in Emmerich festgenommen werden.

Im Trend seien derzeit Taschendiebstähle. Deren Anzahl ist von 79 auf 181 gestiegen. "Wir warnen gerade ältere Mitbürger: Lassen Sie sich nicht ansprechen, die Täter sind meist zu zweit, häufig auch vor Supermärkten. Das sind absolute Vollprofis", so Flaig.

(top/jco/top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort