Kriegsgefangenenlager am Niederrhein vor 75 Jahren „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“

Niederrhein · Am 8. Mai 1945 endete vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg. Aus diesem Anlass präsentiert die RP einen Gastbeitrag über deutsche Kriegsgefangenenlager am Niederrhein von Rüdiger Gollnick.

 Stundenlanges Schlangestehen zur Essensausgabe bei Regenwetter, Szene aus einem Kriegsgefangenenlager mit deutschen Soldaten.

Stundenlanges Schlangestehen zur Essensausgabe bei Regenwetter, Szene aus einem Kriegsgefangenenlager mit deutschen Soldaten.

Foto: loosen

„Der 8. Mai ist für uns Deutsche kein Tag zum Feiern. (...) Der eine kehrte heim, der andere wurde heimatlos. Dieser wurde befreit, für jenen begann die Gefangenschaft. Viele waren einfach nur dafür dankbar, dass Bombennächte und Angst vorüber und sie mit dem Leben davongekommen waren.“ Diese Sätze des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, 1985 gehalten zum 40. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, zeigen die Vielfältigkeit der physischen, psychischen, politischen und wirtschaftlichen Katastrophe, die Deutsche erlebten. In diesen Wochen wird zum 75. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager durch die Rote Armee und die Westalliierten der Opfer des NS-Terrors gedacht, auch wenn die Gedenkfeiern infolge der Pandemie nur eingeschränkt stattfinden können. Durch die Öffnung der KZ wurde das ganze Ausmaß des verbrecherischen Systems der Welt vor Augen geführt.