Kleve Kreisweit gegen Einbruch aktiv

Kleve · Insbesondere in der Dunkelheit dringen Gelegenheits-Einbrecher in Häuser und Wohnungen ein und hinterlassen bei den Bewohnern oft jahrelange Ängste. Rudolf Dinkhoff vom Kommissariat Vorbeugung berät die Bürger.

KREIS KLEVE Rudolf Dinkhoff ist ein gefragter Mann. Um ihn in seinem Büro anzutreffen, muss man morgens um spätestens acht Uhr anrufen. Wenn ein Gesprächstermin gefunden ist, nimmt er sich aber Zeit. Dinkhoff, beim Kommissariat Vorbeugung für den Einbruchsschutz zuständig ("Technische Prävention" heißt es offiziell), berät Bürger in puncto Sicherheit ihrer Häuser. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit beschäftigt das Problem zahlreiche Menschen.

Kaum ein Tag, an dem der Polizeibericht nicht Einbrüche oder Einbruchsversuche in den Städten und Gemeinden des Kreises Kleve mitteilt. Ob in Kevelaer, Goch, Kleve oder Emmerich – überall suchen Gelegenheitsdiebe das schnelle Geld. Sie beschränken sich dabei keinesfalls auf die Wohnsitze begüterter Bürger. "Oft handelt es sich um Suchtkranke, die nur ein bisschen Geld wollen oder ein paar Gegenstände, die leicht zu versetzen sind", weiß Dinkhoff. In fast jedem Haushalt sei etwas Bargeld, eine Digitalkamera oder ein wenig Schmuck zu finden.

Psychische Probleme

"Zum finanziellen Verlust kommt nach dem Einbruch sehr oft noch die psychische Belastung hinzu", weiß der Kripo-Beamte. Die Vorstellung, jemand Fremdes sei durch die Wohn- und Schlafräume gewandert, habe Schränke geöffnet und Schubladen durchstöbert, ist den Opfern höchst unangenehm. Ihre Privatsphäre wurde empfindlich verletzt. "Spätestens nach einem solchen Erlebnis machen sich die Leute Gedanken über Einbruchsschutz", weiß Dinkhoff. Neben technischer Beratung geht es ihm auch darum, das subjektive Sicherheitsgefühl der Betroffenen wieder zu stärken.

Im ganzen Kreis reist er umher und zeigt den Bürgern vor Ort, wie sie ihre Häuser und Wohnungen schützen können. "Sehr gerne besuche ich auch Vereine oder Nachbarschaften – dann kann ich gleich eine größere Gruppe erreichen", sagt der Kriminaloberkommissar, der sich vor Anfragen kaum retten kann. Was er den Ratsuchenden erklärt, stellte er auch der Rheinischen Post bei einem Besuch im Kommissariat Vorbeugung vor.

Richtiges Verhalten

"Wichtig ist nicht nur, dass Türen eine Dreifach-Verriegelung haben und Fenster dem Einbruch hemmenden Standard WK II entsprechen. Maßgeblich ist auch das Verhalten der Bewohner: Bei längerer Abwesenheit sollten Briefkästen nicht ungeleert und Jalousien nicht heruntergelassen sein. In einem Haus, das am Abend unbeleuchtet ist, sind die Bewohner offensichtlich nicht daheim – "die reinste Einladung an Einbrecher".

Bei den technischen Vorkehrungen geht es darum, dass Türen und Fenster so viel Widerstand bieten, dass sie mit einfachen Werkzeugen innerhalb von drei Minuten nicht zu knacken sind. "Viel mehr Zeit nehmen sich Einbrecher erfahrungsgemäß nicht."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort