Austausch über Modellregion Kreise Kleve und Wesel wollen Ökolandbau gemeinsam stärken

Kreis Kleve · Die Kreise Kleve und Wesel organisieren die Öko-Modellregion Niederrhein. Nun trafen sich die Partner zum Austausch. Was die gemeinsamen Ziele sind.

 Jan Leifert von der Landesvereinigung Ökologischer Landbau, Bernd Groß-Weege, Ingo Brohl und Stefan Welberts (von links).

Jan Leifert von der Landesvereinigung Ökologischer Landbau, Bernd Groß-Weege, Ingo Brohl und Stefan Welberts (von links).

Foto: Maternus Thöne, TK-SCRIPT Bonn

Mit der Öko-Modellregion Niederrhein haben sich die beiden Kreise Kleve und Wesel gemeinsam das Ziel gesetzt, den Ökolandbau in der Region deutlich auszubauen. Ziel des Projekts ist die Umstellung von Betrieben auf den Ökolandbau zu fördern und neue Angebote zur Weiterverarbeitung, Logistik und Vermarktung zu schaffen. Andererseits soll auch die Nachfrage durch marktgerechte Angebote gefördert werden. Letztendlich gilt es, die regionale Landwirtschaft und den ländlichen Raum nachhaltig und zukunftsfähig aufzustellen.

„Mit den Kooperationen in der Öko-Modellregion Niederrhein erhöhen wir die öffentliche Wahrnehmung, stoßen die Vermarktung an und erhöhen die Wertschätzung regionaler und ökologischer Produkte“, sagt Ingo Brohl, Landrat des Kreises Wesel. Stefan Welberts, stellvertretender Landrat vom Kreis Kleve, ergänzt: „Durch die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe wird auch die Widerstandsfähigkeit der Region entscheidend unterstützt.“ Einig sind sich die Beteiligten, dass diese regionalen Wertschöpfungsketten und Vernetzungen von Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten auf regionaler Ebene geschaffen werden müssen – etwa im Lebensmittelhandwerk, im Handel, in der Gastronomie sowie in öffentlichen Kantinen.

Nun hatte die Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW zu einer Info- und Genussveranstaltung in Hamminkeln eingeladen. Dort betonte der Verein den wichtigen Beitrag des Ökolandbaus zum Umwelt- und Klimaschutz, dem Tierwohl und der Biodiversität sowie der Erhaltung der regionalen Landwirtschaft. Die Veranstaltung wurde von der Landesvereinigung im Rahmen der Aktionstage Ökolandbau NRW durchgeführt. Bei dem Treffen, zu dem neben Brohl und Welberts auch Abgeordnete beider Kreistage eingeladen waren, ging es auch um die Herausforderungen und Sorgen im Ökolandbau sowie der Frage, wie die Landwirte durch die Politik noch besser unterstützt werden können.

Der Biohof Groß-Weege, auf dem die Beteiligten zu Gast waren, wirtschaftet seit 1999 nach den Bioland-Richtlinien. Dabei handelt es sich um einen von sieben deutschen Bio-Anbauverbänden, dessen Standards über die gesetzlichen EU Mindeststandards für Bio-Lebensmittel hinausgehen. Das System basiert auf einem weitestgehend geschlossenen Betriebskreislauf.

Eine besonders bedeutende Rolle in der Fruchtfolge des Betriebes hat der mehrjährige Luzerne-Kleegrasanbau. Diese Leguminosen sorgen in Kombination mit dem Dung der hofeigenen Tiere dafür, dass die Folgekultur ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Zudem wirtschaftet der Biohof in weiten Fruchtfolgen mit gezieltem Zwischenfruchtanbau. „Vielfalt in allen Bereichen ist unsere Betriebsphilosophie“, sagen Bernd und Niklas Groß-Weege.

Die Aktionstage Ökolandbau NRW finden bis zum 11. September statt. Initiatoren sind die Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW e.V., die Landwirtschaftskammer NRW und das NRW-Landwirtschaftsministerium. Weitere Informationen: www.oekolandbau-nrw.de

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