Kreis Kleve Kreis will Flächen für Wohnbau sichern

Kreis Kleve · Der Kreis Kleve sorgt sich, dass trotz eines prognostizierten Bevölkerungszuwachses durch das Land zu wenig Wohnraum für künftige Einwohner zur Verfügung steht. Der Kreis fordere daher, dass im neuen Regionalplan für den Regierungsbezirk Düsseldorf, der bis zum Jahr 2027 gelten soll, eine "bedarfsgerechte Verteilung des Wohnraumes" vorgenommen werde, erklärte am Donnerstag Kreis-Sprecher Eduard Großkämper auf Anfrage der RP.

Die Bezirksregierung hat zwar bis 2027 für den Kreis einen Bedarf von 14 200 Wohneinheiten wegen des Zuzuges ermittelt, jedoch diese Zahl um 2070 Wohnungen oder um 15 Prozent gesenkt, weil größere Städte bevorzugt werden sollen. Sie hat diesen Vorschlag bei der Sitzung des Planungsausschusses für den Regionalrat unterbreitet. Die Ausschuss-Mehrheit hat allerdings beschlossen, zunächst einmal die Städte und Gemeinden anzuhören, bevor eine Empfehlung an den Regionalrat gegeben wird. Im Regionalplan werden die Flächen für Gewerbe, Freizeit, Wohnungen, Landwirtschaft und Natur festgelegt.

Die BUND-Regionalgruppe kritisierte dagegen, dass im Kreis Kleve bei "gleichbleibender Bevölkerung" mehr Grundstücke für Wohnbau und Gewerbe eingeplant werden sollen. Das seien über sieben Quadratkilometer in der "freien Landschaft". Das sei eine "Zersiedlung". Der Kreis Kleve entgegnet darauf, dass er lediglich eine "bedarfsgerechte Verteilung" im Regierungsbezirk Düsseldorf wolle. Daraus ergebe sich kein zusätzlicher Flächenanspruch für die gesamte Region. Städte wie Remscheid, die seit 20 Jahren einen Einwohnerrückgang verzeichneten, sollten mehr "Wohneinheiten" bekommen, obwohl dafür kein Bedarf ermittelt sei, so Großkämper.

Während größere Städte trotz amtlich berechneten Bevölkerungsschwundes zusätzliche Wohneinheiten erhalten sollten, solle dem Kreis die notwendige Wohneinheiten um 15 Prozent gekürzt werden. Neuer Wohnraum sei erforderlich wegen der Zuzüge aus den Niederlanden, der Zunahme an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen und der "vergleichsweise großen Wohnbauintensität", erklärte der Kreis. Großkämper verwies darauf, dass weder in den Flächen-Berechnungen der Bezirksregierung noch in der Bevölkerungsprognose die neue Hochschule vorgesehen ist. Die Zahl der Studenten und damit die Nachfrage nach Wohnraum werde in den nächsten Jahren stark wachsen. Und die Attraktivität der niederländischen Hochschulstandorte Nimwegen und Venlo habe in jüngster Zeit zu verstärkten Mietgesuchen in der deutschen Grenzregion geführt.

(RP/ac)
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