Kreis Wesel Studie zur Pferdesportbranche

Niederrhein · Eine Untersuchung zur Wirtschaftskraft in der Grenzregion ist angelaufen. Lena Müer, Studentin der Hochschule Rhein-Waal in Kleve, legt erste Ergebnisse vor.

 Reitsport wird am Niederrhein ganz groß geschrieben: Das Bild entstand bei den Springreiter-Kreismeisterschaften in Hau.

Reitsport wird am Niederrhein ganz groß geschrieben: Das Bild entstand bei den Springreiter-Kreismeisterschaften in Hau.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Hunderte von Pferdefreunden blickten im Rahmen der Reitsportmesse Niederrhein in der Kalkarer Messehalle auf den großen Bildschirm am Stand des Kreispferdesportverbandes Kleve, an dem Lena Müer, Studentin der Hochschule Rhein-Waal, unterstützt von Tierzuchtberater Theo Lenzen und im Auftrag der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG) des Kreises Viersen, die ersten Ergebnisse ihrer umfangreichen Untersuchung der Pferdebranche vorstellte. „Equicross Potentials“ heißt das Projekt, zu dem neben dem niederländischen Partner „Limburg Paardensport“ nun auch der Kreispferdesportverband Kleve in den „Sattel“ gestiegen ist und sich beteiligt.

„Wie groß ist das wirtschaftliche Potenzial der Pferdesportbranche am Niederrhein?“ Eine Antwort hierauf soll die Studie der Bachelor-Studentin aufzeigen, die neben Theo Lenzen auf der niederländischen Seite von Cissy Schuring betreut wird. „Die Untersuchung soll aufzeigen, wie viele Tiere, Sportler, Ärzte oder Geschäfte es rund um den Pferdesport gibt. In einem zweiten Schritt sollen daraus gemeinsame grenzüberschreitende Initiativen mit der Region Limburg entwickelt werden“, erklärt Lena Müer im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die Gesamtkosten des Projekts werden zu 50 Prozent mit EU-Mitteln aus dem Interreg-Programm Deutschland-Niederlande bezuschusst, zu der Müer im Zuge ihrer Bachelorarbeit für die Hochschule Rhein-Waal in Kleve Zahlen, Daten, Fakten rund um den Pferdesport in den grenznahen Kreisen Viersen, Aachen, Heinsberg, Kleve und Wesel zusammenträgt.

Hierzu konnte Cissy Schuring, Programm-Managerin bei „Limburg Paardensport“, bereits mit beeindruckenden Zahlen aufwarten, die in die Studie eingeflossen sind. Doch damit nicht genug. Um die Branche grenzüberschreitend zu vernetzen, sind Treffen und Symposien auf beiden Seiten der Grenze Teil des Projekts.

Auf diesem Wege soll zudem erarbeitet werden, welche Chancen sich im Zuge der verbesserten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für Unternehmen in den Kreisen Kleve, Viersen und der Region Limburg bieten, die bisher vielleicht zu wenig genutzt wurden. Dabei ist der latinoanglizistische Projektname nicht nur Programm, sondern gilt auch als internationales Signal, um die Bedeutung des heimischen Pferdesektors in der Welt zu unterstreichen.

Ein Jahr lang betreut Tierzuchtberater Theo Lenzen die Bachelor-Studentin Lena Müer bei ihrer Ausarbeitung der grenzüberschreitenden Potenzialstudie über die wirtschaftliche Bedeutung der Pferdebranche in der Region. Dabei wurde das Euregio-Projekt neben der Reitsportmesse Niederrhein bereits bei einer Zusammenkunft mit Branchenvertretern im Pferdesportzentrum „De Peelbergen“ in dem niederländischen Dorf Kronenburg bei Venlo vorgestellt.

„Dort haben die Niederländer ein großes Zentrum rund um den Pferdesport geschaffen, das zeigt, welch große wirtschaftliche Bedeutung der Pferdesport für eine Region hat“, so Theo Lenzen abschließend. Dabei können sich die an diesem Projekt Beteiligten durchaus vorstellen, dass es künftig bei der Ausbildung von Pferdewirten einen Austausch zwischen deutschen und niederländischen Unternehmen gibt. Außerdem erhofft man sich, dass bürokratische Hürden abgesenkt werden, da bisher für jede Grenzüberschreitung mit einem Pferd ein Veterinärzertifikat benötigt wird.

Fest steht jedenfalls, dass mit dem Projekt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit innerhalb der Pferdebranche gestärkt und gefördert werden soll.

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