Kreis Kleve Kreis Klever Helfer bringen Loveparade-Opfer in Kliniken

Kreis Kleve · Eigentlich rechneten die Helfer aus dem Kreis Kleve mit einem ruhigen Bereitschaftsdienst. "Sie hatten sich vorgestellt, den Verlauf der Loveparade an Fernsehbildschirmen zu verfolgen", erklärte der Pressesprecher des Kreises, Eduard Großkämper.

Loveparde-Unglück 2010 in Duisburg - Trauer am Tunnel
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Trauer am Unglückstunnel

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Foto: AFP

Statt dessen wurden sie in eine Katastrophe einbezogen, deren ganzes Ausmaß sich erst gestern offenbarte: Nach letzten Informationen kamen 19 Menschen ums Leben, mehr als 340 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Was sie sahen, das mochten die Einsatzkräfte gestern im RP-Gespräch detailliert gar nicht erläutern. "Als uns die Nachricht von dem tragischen Unglück erreichte, ahnten wir noch nicht, was uns vor Ort erwartete", berichtete Heinz Uwe Treger, Ansprechpartner der Malteser im Kreis Kleve. "Unser Mitgefühl gilt den Betroffenen sowie deren Angehörigen", ergänzt Werner Stage vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Im Vorfeld hatten die Verantwortlichen der Feuerwehr, der Stadt Duisburg, der Veranstalter und der Hilfsorganisationen Sicherheitskonzepte erarbeitet, um auf Unglücksfälle vorbereitet zu sein und kurzfristig reagieren zu können. "Teil dieses Konzeptes war der Personentransportzug des Kreises Kleve, der sich aus zwei Notärzten, neun Sanitätern der Malteser aus Emmerich, Rees, Kleve und Kevelaer, sieben Sanitätern des DRK aus Goch, Weeze und Kleve sowie zwei Mitarbeitern des Rettungsdienstes des Kreises Kleve zusammensetzte", erläuterte Treger.

Alarmierung nach 17 Uhr

Rettungskräfte und Fahrzeuge versammelten sich am Bereitstellungsraum in fünf Kilometer Entfernung zum Festivalgelände. "Wir waren seit unserem Eintreffen in Bereitschaft. Kurz nach 17 Uhr erfolgte die Alarmierung." Die Helfer mussten zur Einsatzstelle in unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle ausrücken. Unzählige Helfer waren bereits vor Ort, um sich um die vielen Verletzten zu kümmern.

Malteser und Rot-Kreuz-Vertreter aus dem Kreis Kleve übernahmen mit etwa 5000 weiteren Hilfskräften von Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen die Versorgung von Verletzten. "Wir haben vor Ort zahlreiche Menschen versorgt, darüber hinaus wurden einige Verletzte von uns in die umliegenden Krankenhäuser transportiert", so Treger. Krankenhäuser im Kreis Klever waren nicht dabei. Die Bereitschaft wurde bis Mitternacht aufrecht erhalten. Um etwa 2 Uhr kehrten die Einsatzkräfte erschöpft nach Hause zurück.

Auch viele junge Menschen aus dem Kreis Kleve hatten sich auf den Weg gemacht, um die Techno-Veranstaltung nahe der Heimat nicht zu verpassen. Für die Rückfahrt hatte der VRR auch auf der Strecke des Niersexpress Sonderzüge eingerichtet. In welchem Zustand die Techno-Fans waren, die diese Züge eventuell nutzten, konnte bei der Nord-West-Bahn, die die Züge zwischen Kleve und Düsseldorf zur Verfügung stellt, niemand sagen.

(RP)
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