Landrat von Vorstoß „überrascht“ NRW-Umweltminister bringt Nationalpark im Kreis Kleve ins Spiel
Kreis Kleve · Die Landesregierung will einen zweiten Nationalpark in NRW ausweisen. Als denkbares Gebiet nennt Umweltminister Oliver Krischer konkret auch den Reichswald im Kreis Kleve. Der Landrat zeigt sich „überrascht“.
Am Mittwoch verkündete Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, dass die Landesregierung weiterhin das Ziel verfolgt, einen zweiten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen auszuweisen. Dabei hat er beispielhaft sechs denkbare Gebiete genannt – dazu gehört auch der Reichswald im Kreis Kleve. „Der konkrete Vorstoß der Landesregierung zum jetzigen Zeitpunkt hat uns überrascht“, sagt Landrat Christoph Gerwers.
„Wir werden vor einer möglichen Bewerbung sorgsam abwägen müssen, welche Vorteile und welche Nachteile mit der Ausweisung des Reichswalds als Nationalpark verbunden sind. Wir teilen die Auffassung, dass der Reichswald mit seinen Ökosystemen und als Erholungsgebiet zu erhalten ist“, sagt Gerwers. „Ob dies durch die Ausweisung als Nationalpark erreicht werden kann, müssen unsere Fachleute prüfen. Dabei gilt es, alle Interessen und Belange der Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet zu berücksichtigen. Dass dies sicherlich ein schwieriger und emotionaler Prozess werden könnte, machen die aktuellen Diskussionen um die mögliche Erweiterung des Naturparks Schwalm-Nette deutlich.“
Ob sich der Kreis Kleve am weiteren Verfahren mit Interessenbekundung und Bürgerbeteiligung einbringen wird, könne derzeit nicht abschließend beurteilt werden. Zunächst gelte es, die Vorgaben des Landes NRW zum Ausbau der erneuerbaren Energien im Rahmen der Änderung des Landesentwicklungsplans abzuwarten, denn diese könnten zum Thema „Windenergieanlagen“ auch für den Reichswald Änderungen bedeuten.