Checkliste für Nahrungsmittel Was man für den Notfall im Vorratsschrank haben sollte

Kreis Kleve · Unabhängig davon, wie wahrscheinlich eine Energiemangel-Lage ist, gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz Tipps für die richtige Vorsorge. Zum Beispiel beim Nahrungsmittelvorrat. Auch der Kreis Kleve verweist auf die Behörde.

Panik-Käufe im Supermarkt und übertriebenes Hamstern sind nicht angebracht. Vernünftige Vorsorge kann man aber jederzeit treffen. 

Panik-Käufe im Supermarkt und übertriebenes Hamstern sind nicht angebracht. Vernünftige Vorsorge kann man aber jederzeit treffen. 

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Kreis Kleve beschäftigt sich mit einer möglichen Energiemangel-Lage. Dass also zum Beispiel im Winter der Strom ausfällt oder das Gas ausgeht. Das heißt nicht, dass eines der Szenarien wahrscheinlich wäre. Man will nur für den Fall der Fälle vorbereitet sein. Das machte Jürgen Baetzen, Leiter des Fachbereichs Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst, in der vergangenen Woche im Kreisausschuss deutlich. Seine Botschaft war klar: Panikmache muss in jedem Fall vermieden werden. Aber Bürger sollten sich rechtzeitig damit beschäftigen, was im Bereich des Möglichen liegt.

Auch auf seiner Internetseite bietet der Kreis Kleve Informationen für seine Bürger. „Der Brandschutz, die Hilfeleistung und der Katastrophenschutz bauen auf der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung auf und ergänzen diese um die im öffentlichen Interesse gebotenen Maßnahmen“, heißt es dort. „Gerade bei großflächigen Einsatzlagen können die Einsatzkräfte nicht überall gleichzeitig sein. Daher ist es gut zu wissen, wie Sie sich selbst schützen und auf Krisen vorbereiten können.“

Der Kreis Kleve verweist dafür unter anderem auf eine Checkliste „für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die Checkliste ist nicht erst für die mögliche Energiemangel-Lage entwickelt worden. Sie bietet viel mehr einen Überblick darüber, wie sich Haushalte auf Krisensituationen vorbereiten können. Es geht also nicht darum, übermäßig zu hamstern, sondern um sinnvolle Vorsorge.

„Im Falle einer Katastrophe wie Hochwasser, Stromausfall oder Sturm besteht die Gefahr, dass Lebensmittel nur noch schwer zu bekommen sind“, heißt es in der Broschüre. „Sorgen Sie daher für einen ausreichenden Vorrat. Ihr Ziel muss es sein, zehn Tage ohne Einkaufen überstehen zu können.“ Ob und wie viel ein Haushalt vorsorgt, ist am Ende natürlich eine persönliche Entscheidung. Das Bundesamt rechnet für einen zehntägigen Grundvorrat mit etwa 2200 kcal pro Tag. Damit deckt man den durchschnittlichen Energiebedarf ab. Bei der Planung müssen natürlich individuelle Allergien, Diät-Vorschriften oder auch Vorlieben berücksichtigt werden. Alle Angaben beziehen sich auf eine Person. Leben mehrere Personen im Haushalt, müssen die Mengen natürlich entsprechend erhöht werden.

An Getränken wird pro Tag und Person mit zwei Litern gerechnet. Das macht für zehn Tage insgesamt 20 Liter. Mit zwei handelsüblichen Wasserkästen liegt man also entweder knapp drüber oder drunter. Mit zwei Ein-Liter-Kisten ist man bei 24 Litern, mit zwei 0,75-Liter-Kästen bei 18 Litern. Dabei geht es nicht nur um Trinkwasser: In den empfohlenen 20 Litern pro Person rechnet das Amt über den reinen Bedarf eines Erwachsenen von mindestens 1,5 Litern pro Tag hinaus auch schon 0,5 Liter zusätzlich mit ein, um unabhängig von der Trinkwasserversorgung auch über Wasser zur Zubereitung von Lebensmitteln wie Teigwaren, Reis oder Kartoffeln zu verfügen.

Kommen wir zur nächsten Lebensmittelgruppe: Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis. Hier veranschlagt die Checkliste 3,5 Kilogramm. Was sieben normalen Packungen Nudeln zu je 500 Gramm entspricht. Wer sich Trockenware kauft, sollte sich natürlich auch darüber Gedanken machen, wie die im Falle eines Stromausfalls oder einer Gasknappheit zubereitet wird.

Für Gemüse und Hülsenfrüchte werden für zehn Tage vier Kilogramm pro Person empfohlen. Dabei sollte man daran denken, dass Gemüse und Hülsenfrüchte im Glas oder in Dosen bereits gekocht sind – und für getrocknete Produkte zusätzlich Wasser benötigt wird. Insgesamt 2,5 Kilogramm Obst und Nüsse halten die Experten für sinnvoll. Das wird am Besten in Dosen oder Gläsern aufbewahrt. Haltbare Milch oder Milchprodukte sollte man rund 2,6 Kilogramm im Haus haben, was also zwei bis drei Packungen entspricht. Spannend ist die Empfehlung zu Fisch, Fleisch und Eiern: 1,5 Kilogramm sollte man zur Vorsorge auf Lager haben. Dabei muss natürlich dringend auf die Haltbarkeit geachtet werden. Frische Eier sind zum Beispiel nur begrenzt lagerfähig, Volleipulver hält hingegen über mehrere Jahre. Wo aber bekommt man das? Im Internet wird man fündig, aber auch manche Reformhäuser und Outdoor-Geschäfte haben es im Angebot.

An Fetten und Ölen wird mit 0,357 Kilogramm gerechnet, eine handelsübliche Flasche Öl aus dem Supermarkt wird hier also genügen.

Worauf man zusätzlich zehn Tage lang nicht verzichten möchte, das kann dann natürlich noch jeder selbst entscheiden: Zucker, Marmelade, Fertiggerichte wie Ravioli, Salzstangen. Oder natürlich: Schokolade.

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