In den Sommerferien Radwandertag erstmals als ganze Woche

Kreis Kleve · 25 Routen im Kreis Kleve können unter dem Motto „Stadt.Land.Fluss“ mit dem Fahrrad erkundet werden. Auf feste Startzeiten und Stempelkarten wird in diesem Jahr wegen Corona verzichtet – ein Gewinnspiel gibt’s trotzdem.

 Von 63 Orten aus können Fahrradfahrer in diesem Jahr auf über 90 Routen starten. Davon liegen 25 allein im Kreis Kleve.

Von 63 Orten aus können Fahrradfahrer in diesem Jahr auf über 90 Routen starten. Davon liegen 25 allein im Kreis Kleve.

Zahllose Fahrradfahrer machen sich am Radwandertag im Kreis Kleve für gewöhnlich auf, um gemeinsam den Niederrhein zu erkunden – manche sicher auch, um am dazugehörigen Gewinnspiel teilzunehmen. Aber was ist schon gewöhnlich in Corona-Zeiten? Auch der Radwandertag kommt in diesem Jahr mit einem veränderten Konzept daher: und zwar erstmals als Niederrheinische Raderlebniswoche. Über einen längeren Zeitraum geht die Aktion dieses Mal also, und das in der letzten Sommerferienwoche vom 8. bis zum 15. August. Somit ist also auch an Familien gedacht, die sich ganz nach Lust und Können an den ausgewählten Radtouren am Niederrhein abarbeiten sollen.

Auch dieses Mal haben die Teilnehmer die Qual der Wahl aus über 90 Routen, auf die von 63 Orten aus gestartet werden kann. 25 Routen liegen hiervon allein im Kreis Kleve, einige grenzüberschreitend. Zwischen Kranenburg und Emmerich, zwischen Rheurdt, Wachtendonk und  Kerken kann aus Streckenlängen zwischen 23 und 70 Kilometern gewählt werden. „Wir erwarten, dass viele mit E-Bikes unterwegs sind“, sagt Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers. Für sie und amibitionierte Fietser besteht die Möglichkeit, die Radstrecke durch eine Kombination von Routen entsprechend zu verlängern.

Sich dabei zu verfahren, dürfte schwierig werden. Alle Strecken im Kreis Kleve führen entlang des Knotenpunktsystems, wie Irina Tönnißen von der Kreis-Wirtschaftsförderung erzählt. Die WfG hat erst kürzlich einen Pocketplaner herausgebracht, der alle Knotenpunkte im Kreis Kleve zeigt und somit Orientierung bietet. Er liegt seit wenigen Wochen bei allen Städten und Gemeinden im Kreis Kleve, bei der Kreis-WfG und bei vielen Bäckerfilialen aus.

Auch bei der diesjährigen Niederrheinischen Raderlebniswoche können sich die Radler an einem Gewinnspiel beteiligen. Zu gewinnen gibt es unter anderem ein Fahrrad und Gutscheine für Erlebnisse am Niederrhein. Dazu müssen Schlüsselwörter an der Route notiert und in ein Kontaktformular auf der Internetseite der Raderlebniswoche eingegeben werden. Anders als beim früheren Niederrheinischen Radwandertag gibt es – ganz coronakonform – keine festen Start- und Endzeiten, keine Stempelstellen und kein Rahmenprogramm vor Ort.

Auf jeder Strecke lassen sich Besonderheiten und kleine Schätze entdecken. So bietet Wachtendonk zusammen mit Kerken in diesem Jahr eine familienfreundliche Kurzstrecke über 23 Kilometer durch Wald und Wiesen an, erzählt Maria Mertens von der Gemeinde. Am Wegesrand gibt es dabei einiges zu entdecken: von der Freizeitanlage Holleshof mit Maislabyrinth über Bauerngärten bis hin zu Streuobstwiesen.

In Uedem sei die „Route 30“ in diesem Jahr ganz besonders, wie Klaudia Gärmer von der Gemeinde sagt. Seit dem Lückenschluss des Alleenradwegs gebe es eine direkte Verbindung zum Kreis Wesel und zur Stadt Xanten. „Die Leute haben dort entlang der Boxteler Bahn die Möglichkeit, mitten in der Natur zu radeln“, sagt Gärmer.

Ganz im Norden des Kreises in Emmerich erwartet man auch viele Besucher aus dem Süden, sagt Manon Loock-Braun, Leiterin des Info-Center Emmerich. Sie empfiehlt die 54 Kilometer lange Route, die unter anderem über die längste Hängebrücke Deutschlands, die Kreisstadt Kleve, das Naturschutzgebiet Millingerwaard und über eine Fußgängerfähre zurück führt. Ebenfalls grenzüberschreitend ist die „Route 18“ in Goch, wie Lutz Dennstedt von der Gocher Wirtschaftsförderung erzählt. Sie führt  an Flüssen und Seen vorbei nach Bergen und Gennep.

Aufgrund der Corona-Lage gelte natürlich dies- wie jenseits der Grenze: Abstand halten, Regeln beachten. Die Veranstalter hoffen, dass das Grenzpendeln in der letzten Ferienwoche vertretbar sei. Ansonsten gebe es auch ausreichend Strecken auf deutscher Seite. Und Fahren lassen sich die Routen ja auch, wenn die Pandemie längst Vergangenheit ist.

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