Telefon-Hotline Kreis Klever Polizei bietet Hilfe gegen Kriminalität im Netz

Kreis Kleve · Passwörter, Hacker, Mobbing: Kriminalhauptkommissar Stefan Hellwig berät zum sicheren Umgang mit dem Internet. Viele Leute wissen nicht, was der Polizei gemeldet werden darf und soll.

 Die Polizei berät rund ums Thema Internet-Kriminalität.

Die Polizei berät rund ums Thema Internet-Kriminalität.

Foto: AP/Elise Amendola

Am kommenden Dienstag stellt sich Stefan Hellwig bei einer Telefonaktion allen Fragen rund um das Thema Cyber-Kriminalität. Der Kriminalhauptkommissar von der Präventionsabteilung der Kreispolizeibehörde Kleve möchte mit dem Angebot alle möglichen Fragen zu der digiatelen Kriminalität im engeren und weiteren Sinne beantworten.

Vor Corona klärte der Polizist mit Vorträgen die Schulklassen der weiterführenden Schulen im Kreis Kleve auf. Mit dem Einbruch der Pandemie musste eine andere Strategie her: „Da habe ich dann überlegt, wie ich die Leute erreiche. Und glücklicherweise wird das Angebot gut angenommen“, sagt Hellwig. Ihm falle besonders auf, dass sich oft ältere Menschen bei ihm melden, die Sorge haben, die Polizei mit ihren Belangen zu belästigen. „Das ist natürlich nicht der Fall. Viele Leute wissen nicht, was der Polizei gemeldet werden darf und soll. Also: Ist das überhaupt eine Straftat? Da möchte ich helfen und beraten.“

Zur Cyber-Kriminalität im weiteren Sinne gehören Phänomene wie das „Grooming“. Das ist das gezielte Erschleichen des Vertrauens von Kindern über das Internet, das meist von erwachsenen Männern praktiziert wird. Auch Cyber-Mobbing tritt vermehrt auf. Dabei möchte Hellwig darüber aufklären, wie man sich gegen Mobbing wehren kann, oder wie man überhaupt erkennt, dass jemand im Internet gemobbt wird. Genauso ist das sogenannte „Sexting“ etwas, das immer mehr Kinder und Jugendliche betrifft: Der Begriff setzt sich aus den Wörtern Sex und Texting zusammen und steht für das freiwillige Versenden von Nacktbildern. Problematisch wird es, wenn diese Bilder in die falschen Hände geraten oder in Whats-App Gruppen landen, die gezielt kinderpornografische Inhalte verbreiten.

„Viele Kinder wissen nicht, dass sie alleine beim Nutzen und Verbreiten mancher Inhalte zum Mittäter werden“, erklärt Stefan Hellwig. Oftmals bekommen die Eltern gar nicht mit, was ihre Kinder auf dem Handy treiben, oder verstehen einige Soziale Netzwerke nicht. Hierbei rät der Kriminalpolizist: „Wenn die Eltern nicht wissen, wie eine App funktioniert oder was sie soll, dann sollten die Kinder sie auch nicht benutzen.“ Eher sollen sich die Eltern die Zeit nehmen und sich von ihren Kindern die Apps erklären lassen. Apps zu verbieten oder damit zu drohen, den Kindern das Handy abzunehmen, sei aber auch nicht der richtige Weg, so Hellwig. „Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Jetzt haben alle schon sehr früh ein Handy und Social Media. Eltern sollten daher ihre Kinder unterstützen, wenn sie Sorgen wegen irgendwelcher Inhalte oder Nachrichten haben.“

Auch ältere Menschen werden vermehrt Opfer von Cyber-Kriminalität. Der berühmte Enkel-Trick wird auch über Whats-App praktiziert. Genauso werden oft falsche Links verschickt, das sogenannte „Phishing“. Mit dem Klicken auf die Internet-Adresse wird Hackern der Datenklau erleichtert. Das wäre Cyber-Kriminalität im engeren Sinne und kann und sollte bei der Polizei gemeldet werden.

Mittlerweile seien knapp vier Milliarden Menschen im Netz unterwegs, Tendenz steigend, sagt Hellwig. „Und nicht alle im Internet sind gut.“

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