Fördergeld zugesagt Ökomodellregion geht an den Start

KREIS KLEVE · Als „Öko-Modellregion Niederrhein“ wollen die Kreise Kleve und Wesel den Umbau der Land- und Ernährungswirtschaft nach ökologischen Maßstäben angehen. Dabei soll auch eine starke Dachmarke etabliert werden. Ministerium sagt Förderung zu.

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (3.v.r.) mit den Vertretern der neuen Ökomodellregionen, darunter Silke Gorißen (Mitte), Landrätin des Kreises Kleve, für die Ökomodellregion Niederrhein.

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (3.v.r.) mit den Vertretern der neuen Ökomodellregionen, darunter Silke Gorißen (Mitte), Landrätin des Kreises Kleve, für die Ökomodellregion Niederrhein.

Foto: Kreis Kleve

Mehr Tierwohl, mehr Umwelt- und Klimaschutz, mehr Artenreichtum – es sind hohe Ziele, die sich die Kreis Kleve und Wesel gesetzt haben. In den nächsten Jahren soll es um nicht weniger als den Umbau der hiesigen Land- und Ernährungswirtschaft nach ökologischen Maßstäben gehen. Dazu haben sich die beiden Landkreise nun zur „Öko-Modellregion Niederrhein“ angeschlossen. Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer und vielen weiteren regionalen Akteuren soll auch eine „starke Dachmarke“, wie es in einer Pressemitteilung des Landesumweltministeriums heißt, etabliert werden. Beides zusammen soll helfen, die „bäuerliche Weidewirtschaft geprägten Landwirtschaft und Kulturlandschaft des Niederrheins“ zu erhalten. Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser gab nun für die „Ökomodellregion Niederrhein“ eine Förderzusage für die nächsten drei Jahre. Fast eine Viertelmillion Euro sollen in die „Öko-Modellregion Niederrhein“ fließen.

Die Einzelheiten: Am Donnerstag, nahmen Ralf Berensmeier, Kreisdirektor des Kreises Wesel, in Vertretung für Landrat Ingo Brohl, und Silke Gorißen, Landrätin des Kreises Kleve, die Förderzusage für die gemeinsame Ökomodellregion Niederrhein entgegen. In Düsseldorf überreichte Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser der „Ökomodellregion Niederrhein“ als einer von drei geförderten Regionen in NRW die Auszeichnungsurkunde. Das Projekt wird über drei Jahre und mit einem jährlichen Zuschuss von bis zu 80.000 Euro gefördert.

Landrätin Silke Gorißen sagte bei der Auszeichnung: „Viele mittelständische Verarbeitungsbetriebe in den Produktsparten Milch, Fleisch, Gemüse und Obst haben bereits Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert. Auch handwerkliche Verarbeitungsbetriebe wie Bäckereien, Brennereien, Keltereien oder Brauereien können sich nach den ersten Vorgesprächen eine Beteiligung an der Öko-Modellregion vorstellen. Dadurch, dass mit Kleve und Wesel zwei Flächenkreise zusammenarbeiten, kommen wir insgesamt auf ein größeres Gebiet und können so mehr erreichen.“ Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser erläuterte, dass das Land NRW die Regionen dabei unterstützen wolle, die Nachfrage nach Öko-Produkten aus ihrer Region anzukurbeln. Dazu brauche es einen „intensiven Erzeuger-Verbraucher-Dialog, handwerkliche Verarbeitung, innovative und kurze Vermarktungswege, neue Öko-Wertschöpfungsketten und Zusammenarbeit aller Beteiligten“, so Heinen Esser. Um dies zu organisieren, unterstützt das Land die Kreise, ein Öko-Regionalmanagement zu installieren.

Ein Ziel des Projekts: Die „Ökoregion Niederrhein“ soll als „starke regionale Marke“ etabliert werden, die unter dem Motto „Bio-Fair-Regional“ ein „unverwechselbares Image für Bio-Milch, -Fleisch, -Obst und -Gemüse vom Niederrhein“ aufbaut. Um das zu realisieren, bedarf es einen ökologischen Umbaus der regionalen Landwirtschaft, wie folgende Zahlen verdeutlichen: Land und Bund wollen insgesamt einen Anteil von 20 Prozent Ökofläche bis zum Jahr 2030 erreichen. Während in Nordrhein-Westfalen der Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche 2020 bei 6,5 Prozent lag, gibt es in den beiden Kreisen Kleve und Wesel 67 ökologisch wirtschaftende Betriebe mit einer Gesamtfläche von rund 2800 Hektar Fläche. Dies entspricht rund 2,4 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der beiden Kreise. 

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