Hilferuf aus der Landeshauptstadt Kreis Kleve nimmt 100 Ukraine-Flüchtlinge aus Düsseldorf auf

Kreis Kleve · Immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine treffen in Deutschland ein. Aus der Stadt Düsseldorf erreichte nun ein Hilferuf den Kreis Kleve, weil dort alle Unterbringungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Etwa 100 Flüchtlinge sollen nun im Kreisgebiet untergebracht werden.

 Ukraine-Flüchtlinge in Berlin.

Ukraine-Flüchtlinge in Berlin.

Foto: dpa/Jörg Carstensen

Mit Hochdruck wird beim Kreis Kleve und in den Städten und Gemeinden an der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine gearbeitet. In den ersten Tagen kamen die Menschen zumeist noch bei Verwandten, Freunden oder Privatpersonen unter und benötigten eher ergänzende öffentliche Hilfen. Nun nimmt die Flüchtlingswelle mehr und mehr Fahrt auf. Beim Kreis Kleve koordiniert das Kommunale Integrationszentrum (KI) die Absprachen mit den Städten und Gemeinden.

Aus der Stadt Düsseldorf erreichte nun ein erstes Hilfeersuchen das Kreishaus, weil in der Landeshauptstadt aktuell alle Unterbringungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Etwa 100 Flüchtlinge aus Düsseldorf sollen nun in den Kommunen im Kreisgebiet untergebracht werden. „Die großen Unterbringungseinrichtungen des Landes kommen bereits jetzt an ihre Grenzen – ebenso die Städte und Gemeinden. Überall werden nun kurzfristig neue Sammelunterkünfte hergerichtet“, sagt Landrätin Silke Gorißen.

Hierzu gebe es einen regelmäßigen Austausch mit den Hauptverwaltungsbeamten im Kreisgebiet. „Ich danke der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern für die schnelle und konstruktive Zusammenarbeit im Interesse der geflüchteten Menschen“, sagt Gorißen. „Wir unternehmen derzeit alles Menschenmögliche, um die Flüchtlinge schnell und gut aufzunehmen. Dieser Herausforderung stellen wir uns gemeinsam, um den traumatisierten Menschen möglichst unkompliziert zu helfen“, sagt die Landrätin.

Dazu gehört auch, dass die Ausländerbehörde des Kreises Kleve ihre Terminkapazitäten ausgeweitet hat. Ukrainische Staatsangehörige können sich in der Regel bis zu 90 Tage im Schengenraum aufhalten. Somit ist eine Registrierung zunächst nicht zwingend erforderlich. Dies führt dazu, dass die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge im Kreis Kleve derzeit lediglich geschätzt werden kann – der Kreis Kleve geht von etwa 950 Personen aus.

Die Ausländerbehörde hat für die Beantragung von Aufenthaltserlaubnissen und die Registrierung von ukrainischen Flüchtlingen eine zusätzliche Wochenkapazität von 450 Terminen als Sonderkontingent für die Kommunen geschaffen. Denn die Termine werden in enger Abstimmung mit den Städten und Gemeinden vergeben. Landrätin Gorißen: „Der Kreis Kleve und die Städte und Gemeinden bleiben bei ihrem engen Schulterschluss, um diese enorme Herausforderung zu schultern. Das sind wir den geflüchteten Menschen, die so viel Leid erlebt haben, schuldig.“

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