Kreis Kleve Bauen gegen die Wohnungsnot

KREIS KLEVE · Der Kreis Kleve baut in Bedburg-Hau, Emmerich und Straelen erneut günstigen, geförderten Wohnraum.

 KKB-Geschäftsführerin Bettina Keysers mit dem Plan des Wohnkomplexes in Rheurdt.

KKB-Geschäftsführerin Bettina Keysers mit dem Plan des Wohnkomplexes in Rheurdt.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Kreis Klever Bauverwaltungsgesellschaft (KKB) arbeitet weiter an der Schaffung von Wohnraum zu angemessenen Mietpreisen: In Bedburg-Hau startet im Mai im neuen Baugebiet Ziegelhütte das nächste Projekt. Für 1,5 Millionen Euro entstehen dort in einem neu gebauten Haus sechs geförderte Wohnungen, eine davon rollstuhlgerecht. Der Bau des von der Kreis Klever Bauverwaltungsgesellschaft geplanten Hauses soll Anfang Mai beginnen und nach 15 Monaten fertig werden. Dann kommen die Wohnungen auf den Markt.

Bis dahin werden weitere Wohnbau-Projekte der KKB angestoßen oder fertig gestellt sein, wie der im Dezember begonnene Wohnblock in Rheurdt mit elf Parteien, der 2,5 Millionen Euro kosten wird, und wie die Sanierung des ehemaligen Polizeigebäudes in Emmerich am Geistmarkt. Hier sollen ab August weitere zwölf Wohnungen entstehen. „Das sind alles geförderte Wohnbauten, die wir dann auch zu entsprechenden Mieten anbieten werden“, sagt Bettina Keysers, Geschäftsführerin der KKB mit Schwerpunkt Wohnungswirtschaft. Für das Vorhaben in Emmerich an der Lilienstraße und am Geistmarkt seien zwar bereits die Bauanträge gestellt, aber der Förderbescheid für den geförderten Wohnbau stehe noch aus.

In Straelen will die Gesellschaft spätestens 2024 bis zu 30 Wohnungen hochziehen, die Grundstücke seien bereits im Besitz des Kreises. Hier wird noch auf den Abschluss des Bauleitverfahrens und die Erschließung gewartet.

Der Kreis war angetreten, mindestens 400 erschwingliche, neu gebaute oder sanierte Wohnungen auf den Markt zu bringen, als er Keysers von der Stadt Kleve holte und mit dem im Volksmund so genannten „sozialen Wohnungsbau“ begann. Inzwischen, knapp drei Jahre später, peilt Keysers die Marke von 500 Wohnungen an, die dann im Besitz der Kreiseigenen Gesellschaft wären – klassischer kommunaler Wohnungsbau also.

Die KKB verfolge damit den Zweck, sich kreisweit an einer unabhängigen, sicheren und sozial verantwortbaren Wohnversorgung von breiten Schichten der Bevölkerung zu beteiligen, sagt die Geschäftsführerin. Das Angebot bestehe aus öffentlich gefördertem und frei finanziertem Wohnbau, der den Bedarf für große und kleine Familien, sowie alleinstehenden Menschen aller Altersgruppen abdeckt. Es ist geförderter Wohnungsbau mit einem Mietpreis von derzeit 5,80 bis 5,90 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

„Im Bestand befinden sich zurzeit Objekte in Rheurdt und Kerken, sowie Neubauten in Goch und in Issum mit insgesamt 55 Mieteinheiten für alle Lebensphasen“, erklärt die Geschäftsführerin. Davon unterliegen 43 Einheiten der öffentlichen Förderung mit einer Mietbindung. Die Neubauten wurden und werden komplett barrierefrei und teilweise rollstuhlgerecht errichtet. Zudem sei der Kreis unbedingt gewillt, nachhaltig zu investieren. Nachhaltig, was die Qualitätsstandards, was die Bauausführung anbetrifft. „Das mag in der Investition vielleicht teurer sein, rechnet sich aber über den von angestrebten langen Zeitraum der Vermietung“, sagt Keysers.

Allein zwischen Ende 2021 und 2023 werden rund 29 und bis 2025 mindestens weitere 30 neue Wohnungen zum Bestand dazu kommen, womit die KKB bereits mehr als das erste Viertel des ursprünglichen Ziels von 400 Wohnungen erreicht hat. Sie sei stets auf der Suche nach möglichen Grundstücken für den kreiseigenen Wohnungsbau, sagt Keysers. Das sei momentan in einigen Städten wie Kleve auch nicht einfach, wo die Flächen fehlten. Allerdings sei die KKB auch in Kleve mit Bürgermeister Wolfgang Gebing in Gesprächen. „Es ist ja nicht so, als würden wir einen Bogen um die Kreisstadt schlagen wollen“, sagt Keysers. Nur: Man braucht halt die Flächen, und die sind in Kleve besonders rar aber es bliebt die Hoffnung, dass sich neue Chancen für kommunalen, geförderten Wohnungsbau auch hier eröffnen. „So, wie in allen Kommunen – wir sind im ganzen Kreisgebiet auf der Suche nach Baugrund“, sagt die KKB-Geschäftsführerin. Und in keiner Kommune verstehe man die Bemühungen des Kreises um geförderten Wohnraum als Konkurrenz. Ganz im Gegenteil.

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