Die Gesundheitsexperten Auf Herz und Nieren prüfen

Kreis Kleve · „Die Gesundheitsexperten“ vom Karl-Leisner-Klinikum und RP laden zum Informationsabend ins Kolpinghaus ein. Die Chefärzte Ufuk Gündug und Norbert Bayer stehen am 4. Oktober, 17 Uhr, im Kolpinghaus Kleve Rede und Antwort.

 Die beiden Chefärzte Ufuk Gündug (links) und Norbert Bayer werden Rede und Antwort stehen.

Die beiden Chefärzte Ufuk Gündug (links) und Norbert Bayer werden Rede und Antwort stehen.

Foto: Klaus-Dieter Stade/Stade, Klaus-Dieter (kds)

Der Volksmund hat Recht, wenn er Herz und Nieren, auf die man so gerne geprüft wird, in einem Atemzug nennt: Denn tatsächlich hängen die beiden so symbolisch aufgeladenen wie wichtigen Organe gesundheitlich oft eng zusammen. „Die Zusammenhänge zwischen Krankheitsbildern dieser Organe sind sehr vielfältig“, sagt Norbert Bayer, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Nephrologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. Etwa 5500 Patienten betreut sein Team pro Jahr im St.-Antonius-Hospital Kleve und im Marienhospital Kevelaer. Die Klinik ist damit eine der größten kardiologischen Fachabteilungen in Nordrhein-Westfalen. „Die gemeinsame Versorgung von Herz- und Nierenpatienten ist uns ein besonderes Anliegen“, sagt Bayer. Deshalb habe man die beiden betreffenden Abteilungen des Krankenhauses nahe zusammengerückt. Denn es sei wichtig, bei Nierenpatienten das Herz im Blick zu haben, und man müsse auf der anderen Seite genauso darauf achten, dass eine Herzerkrankung nicht die Nierenleistung schwächt. „Der Herzpatient sollte beim Hausarzt regelmäßig seine Nierenfunktionen prüfen lassen und der Nierenpatient regelmäßig zum Kardiologen“, rät Bayer. Zusätzlich kommt der Diabetes ins Spiel. „Die Gesundheitsexperten“ laden deshalb zum Thema „Herz, Niere & Diabetes. Krankheitsbilder, Zusammenhänge, Ursachen und Vorsorge“ in das Klever Kolpinghaus ein. Denn auch die große Volkskranheit spielt eine nicht unbedeutende Rolle: Diabetes kann Durchblutungsstörungen am Herzen verursachen. Dabei könne man der Diabetes, die vor allem viele ältere Menschen betreffe, auch vorbeugend begegnen, sagt Ufuk Gündug.

Er ist seit Juli Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Diabetologie, Hypertensiologie und Infektiologie am St.-Antonius-Hospital Kleve. Die Klinik ist ein Dreh- und Angelpunkt des St.-Antonius-Hospitals und befasst sich mit Erkrankungen der inneren Organe, des Blutes und Immunsystems, Infektionen und Störungen des Stoffwechsels. „Diabetologie, Infektiologie und Gastroenterologie stehen im St.-Antonius-Hospital ganz oben auf der Liste der betreuten Fachbereiche“, sagt Gündug.

Der Chefarzt rät, dem Diabetes zunächst mit einem veränderten Lebensstil entgegenzutreten, mit einer Diät. Erst dann müssten Tabletten oder letztlich die Gabe von Insulin folgen. „Wenn man Diabetes früh erkennt, sollte man in dieser Reihenfolge schnell reagieren“, sagt er. Schließlich gehe es um gewichtige Folgeprobleme, die durch Diabetes auftreten können, wie Schlaganfall oder Augenprobleme.

Beide Ärzte raten deshalb zum regelmäßigen „Check up“ beim Hausarzt. Beim Belastungs-EKG könne man chronische Durchblutungsstörungen feststellen, die ein Ruhe-EKG nicht sichtbar mache, sagt Bayer. „Vorsorge ist besser Nachsorge – wenn man Diabetes hat, muss man das sehr ernst nehmen. Je disziplinierter der Patient damit umgeht, umso besser lässt sich das eindämmen“, sagt Gündug. Hier solle man sich durchaus auf die Einschätzung des Hausarztes verlassen und dürfe sich nicht von statistischen Grenzwerten oder „Dr. Google“ verunsichern lassen. Gündug rät auch, bei Bedarf einen Zuckerbelastungstest zu machen. Dabei wird gemessen, wie der Körper auf eine Zuckerzugabe reagiert. Bayer und Gündug betonen einhellig, dass es keineswegs eine Einschränkung sei, sondern eine Verbesserung des Gesundheitszustandes, wenn man seinen Lebensstil bei Diabetes ändere: „Das muss man als Chance wahrnehmen, aktiv seine Gesundheit zu beeinflussen.“ Grundsätzlich gelte immer: Auf das Gewicht achten, sich mehr bewegen und das rauchen reduzieren, Cholesterin und Zucker richtig einstellen.

All das wird am Donnerstag, 4. Oktober, 17 Uhr im Kolpinghaus ausführlich erläutert und mit den Besuchern diskutiert.

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