Geburten und Todesfälle im Kreis Kleve Vom Leben und Sterben zwischen Rees und Wachtendonk

Kreis Kleve · Die Zahl der Lebendgeburten ist rückläufig, bei den Todesfällen ist der Kreis Kleve Spitzenreiter im Land Nordrhein-Westfalen.

Traurige Meisterschaft für den Kreis Kleve: Er führt in der Landesstatstik bei der Zahl der am meisten gestiegenen Todesfälle an: 3604 Menschen starben 2017 in den Kommunen des Kreises, das sind 6,4 Prozent mehr als im Jahr 2016, als 3880 Menschen starben. „Die Zahl der Gestorbenen war 2017 in 34 kreisfreien Städten und Kreisen höher als im Vorjahr; in 18 kreisfreien Städten und Kreisen und in der Städteregion Aachen starben weniger Menschen als im Jahr zuvor. Den höchsten Anstieg ermittelten die Statistiker für den Kreis Kleve mit einem Plus von 6,4 Prozent, den höchsten Rückgang für Hamm mit einem Minus von 5,4 Prozent“, schreibt das Statistische Landesamt Information und Technik NRW (IT.NRW).

Die Zahl der Geburten ist dagegen leicht rückläufig, im Zehnjahresvergleich aber noch vergleichsweise hoch. Im Jahr 2017 wurden im Kreis Kleve 2772 Kinder geboren. Das sind 2,8 Prozent weniger, als im Vorjahr, als 2852 Kinder zur Welt kamen, aber immer noch zehn Prozent mehr als im Jahr 2016 und fast 20 Prozent mehr als im Jahr 2010, als im Kreis Kleve nur 2329 Kinder geboren wurden. Das sagen die neuesten Zahlen des Landesamtes für Statistik.

Damit lag das Geburtendefizit im Kreis Kleve bei 832 Menschen. Warum das so ist, konnte der Kreis Kleve nicht nennen. Auch ist noch offen, wie sich das auf die Bevölkerungszahl des Kreises auswirkt: Hier liegen, so Kreis-Sprecherin Ruth Keuken, die Zahlen erst Ende des Monats vor, vorher könne man keine Kommentare abgeben.

Zum Hintergrund: In den vergangenen Jahren gehörte der Kreis Kleve und vor allem die Region um die Kreisstadt zu den wenigen ländlichen Regionen, die in NRW noch wachsen. Ebenso lägen ihr bis jetzt keine Zahlen vor, ob und wie hoch der Anteil der Flüchtlinge in der neuen Geburten- und Todesfälle-Statistik im Kreis ist.

In Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2017 171.984 Kinder geboren, teilt Information und Technik Nordrhein-Westfalen als amtliche Statistikstelle des Landes mit. Das sind 0,7 Prozent weniger Kinder als im Jahr 2016 (damals: 173.276), aber es war die zweithöchste Zahl seit dem Jahr 2000 (damals: 175.144). Gegenüber dem bisherigen historischen Tiefstand im Jahr 2011 (143.097) hat sich die Zahl der Lebendgeborenen um 20,2 Prozent erhöht.

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt des ersten Kindes lag im Jahr 2017 mit 29,7 Jahren um 0,2 Jahre höher als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zu Frauen, die im Jahr 2008 ihr erstes Kind bekommen haben, waren Frauen im Jahr 2017 bei der Geburt ihres ersten Kindes nahezu ein Jahr älter (damals: 28,8 Jahre), schreibt IT.NRW. Rund zwei Prozent aller Mütter brachten Mehrlinge zur Welt.

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