Weniger Testmöglichkeiten Kreis Kleve erwartet weniger HIV-Diagnosen für 2021

Kreis Kleve · Aufgrund der Corona-Pandemie war der Zugang zu HIV-Tests und HIV-Beratung für viele Menschen in den vergangenen Monaten eingeschränkt. Das Gesundheitsamt des Kreises Kleve weist anlässlich auf das erweiterte Angebot zu Prävention, Test und Beratung von HIV hin.

In den vergangenen Monaten sorgten Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln auch in der Kreisverwaltung für kompliziertere Abläufe. „Manche Menschen haben sicherlich auch aus Angst vor einer Covid-19-Infektion einen Besuch bei uns verschoben“, sagt Amtsärztin Martina Scherbaum. Deshalb ist vorab eine telefonische Kontaktaufnahme mit der Beratungsstelle im Gesundheitsamt unter den Rufnummern 02821 85-507 und 02831 391-829 erforderlich.

Der Welt-Aids-Tag findet seit 1988 alljährlich am 1. Dezember statt. Er bekräftigt die Rechte der HIV-positiven Menschen weltweit und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. „Wir haben vieles ausprobiert, um Menschen, die auf unsere Angebote angewiesen sind, auch in der Pandemie zu erreichen“, sagt Amtsärztin Scherbaum. „So haben wir im Gesundheitsamt beispielsweise erweiterte Telefonberatung und die Kooperation mit der Aids-Hilfe Krefeld eingeführt, die wir jetzt zusätzlich zu unseren bisherigen Aktivitäten weiterführen. Außerdem wird der Online-Auftritt modernisiert, damit wichtige Informationen jederzeit abrufbar sind. Menschen, die über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen mit uns sprechen wollen, können daher aus einer größeren Vielfalt das Angebot wählen, das für sie am besten passt.“

Auch für das Jahr 2021 rechnet das Gesundheitsamt des Kreises Kleve mit einem deutlichen Rückgang der HIV-Neudiagnosen. Scherbaum: „Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass sich weniger Menschen mit HIV infiziert haben. Ein wichtiger Grund könnte auch sein, dass Menschen keine Gelegenheit hatten, sich testen zu lassen. Umso wichtiger ist es, darauf hinzuweisen, dass wir unser Angebot jetzt intensivieren und vielfältiger gestalten.“

Die Beratung vor Ort in Kleve und Geldern ist kostenlos, anonym und vertraulich. Das Testangebot umfasst HIV und andere sexuell übertragbaren Infektionen, beispielsweise Syphilis. Nordrhein-Westfalen verfügt über eine große Anzahl qualitativ hochwertiger, anonymer und kostenfreier oder kostengünstiger Beratungs- und Testangebote bei Gesundheitsämtern und Freien Trägern. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Kreises Kleve und auf der Internetseite der Aidshilfe NRW www.hiv-sti-test.nrw.

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