Gottesdienste in Kleve an Weihnachten Die Christmette gibt’s auch online

Kreis Kleve · Im Evangelischen Kirchenkreis Kleve finden in diesem Jahr beinahe keine Präsenzgottesdienste für Gläubige statt. Ganz anders schaut es bei den Katholiken aus. Vielerorts aber werden auch Internet-Andachten angeboten.

 Blick in die Kalkarer St.-Nikolai-Kirche. Einige katholische Gottesdienste finden unter strengen Coronaschutz-Auflagen statt. Häufig werden Andachte online übertragen.

Blick in die Kalkarer St.-Nikolai-Kirche. Einige katholische Gottesdienste finden unter strengen Coronaschutz-Auflagen statt. Häufig werden Andachte online übertragen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Probst Johannes Mecking sei froh, dass es auch in diesem Jahr ein Gottesdienstprogramm zu Weihnachten gebe. „Wir feiern dieses Jahr nicht lustig, sondern sehr diszipliniert und unter Achtung aller Regeln“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Man werde sich bei den Gottesdiensten in der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Kleve an strikte Corona-Auflagen halten. So gilt in den Gotteshäusern die Maskenpflicht, Gemeindegesang ist untersagt. Gläubige mussten sich zudem im Vorfeld zu den Gottesdiensten anmelden, außerdem werden nur 140 anstatt sonst 600 Menschen teilnehmen können. „Wir fühlen uns in der Kirche sehr sicher. Bislang ist es in den katholischen Kirchen des Landes nicht zu größeren Infektionsgeschehen gekommen“, sagt Probst Mecking.

Die Andacht zu Heiligabend um 16.30 Uhr wird genauso wie die Christmetten um 18.30 und 22 Uhr als Livestream aus der Stiftskirche über den YouTube-Kanal der Gemeinde übertragen. Gleiches gilt für die Festmesse am ersten Weihnachtstag um 11.30 Uhr sowie für jene am zweiten Weihnachtstag um 11.30 Uhr. „Für uns sind solche Übertragungen kein Novum, da wir ohnehin unsere Gottesdienste regelmäßig in das Klever Krankenhaus übertragen“, sagt Johannes Mecking.

Ganz anders schreitet der Evangelische Kirchenkreis Kleve durch die Weihnachtszeit. 19 von 20 Kirchengemeinden haben mittlerweile entschieden, keinen Präsenzgottesdienst durchzuführen. Einzig in der Evangelischen Kirchengemeinde Weeze finden zwei open-air Gottesdienste an Heiligabend vor dem Gemeindehaus statt. „Wir haben nach unserer Einschätzung alles Erdenkliche getan, um für die Sicherheit bei den Gottesdiensten zu sorgen“, sagte die Pfarrerin Irene Gierke zuletzt. Gleichwohl bieten viele evangelischen Gemeinden Online-Formate an.

Die evangelische Kirche in Moyland will an Heiligabend ein Video zur Verfügung stellen. In Kalkar und Neulouisendorf wird Pfarrer Thomas Hagen den Gläubigen um 17 Uhr einen Videogottesdienst anbieten. In Kleve hat die Gemeinde wiederum einen Vorschlag zu einer Hausliturgie veröffentlicht. Zudem wird es beim Videoportal YouTube verschiedene Fassungen von Gottesdiensten geben. Für die Gemeinde-Mitglieder in Kranenburg sowie Keeken-Schenkenschanz wird eine Online-Andacht von Pfarrerin Sabine Jordan-Schöler an Heiligabend um 16 Uhr auf dem YouTube-Kanal zu sehen sein.

Die Gemeinde in Goch lädt zur Teilnahme am Videomeeting. Die Feierlichkeiten werden in der Kirche am Markt durchgeführt. Bis zu 300 Teilnehmer können sich so hinzuschalten. In dieser Form finden Gottesdienste an Heiligabend um 16.30 Uhr und um 23 Uhr sowie am zweiten Weihnachtstag um 11 Uhr statt. Die evangelische Kirchengemeinde in Pfalzdorf und Nierswalde bereitet eine ökumenische Christnacht in St. Martinus vor. Der YouTube-Link kann ab dem heutigen Mittwoch auf der Internetseite abgerufen werden. Die evangelischen Gläubigen in Geldern laden an Heiligabend einen Gottesdienst aus der Heilig-Geist-Kirche hoch.

Auch die Kollegen in Issum, Kevelaer und Straelen-Wachtendonk werden Online-Formate anbieten. Viele dieser befinden sich noch in der Vorbereitung.

Anders als die Protestanten hält die katholische Kirche – mit Rückendeckung des NRW-Ministerpräsidenten - beinahe ausnahmslos an Präsenzgottesdiensten fest. Die Katholische Gemeinde St. Vitus in Elten und Hüthum aber hat die Gottesdienste wegen Corona abgesagt – und das gleich bis zum 10. Januar. Die katholischen Kirchengemeinden St. Christophorus und St. Johannes der Täufer in Emmerich führen ihre Gottesdienste durch. Zudem bekommen Gläubige, die an den Präsenzformaten nicht teilnehmen können, Tüten nach Hause gebracht. In diesen befinden sich unter anderem Tee und Karten, die über einen möglichen Gottesdienstablauf informieren. „So hoffen wir, an verschiedenen Orten zur gleichen Zeit gemeinsam Gottesdienst feiern zu können“, sagt Matthias Lattek, Pastoralreferent der Kirchengemeinde Emmerich. Auf der Internetpräsenz verweise man zudem auf die Online-Angebote des Bistums Münster.

Aus Münster gezeigt werden an Heiligabend um 15 Uhr die erste Vesper des Weihnachtsfestes aus dem St.-Paulus-Dom mit Bischof Felix Genn und um 18 Uhr der Weihnachtsgottesdienst aus der Stadtkirche St. Lamberti. Am ersten Weihnachtstag ist um 11.45 Uhr eine Übertragung geplant.

Aus der Marienbasilika in Kevelaer werden ebenfalls Gottesdienste im Internet übertragen. An Heiligabend können die Gläubigen online die Christmesse in der Basilika mitfeiern. Am ersten und zweiten Weihnachtstag wird jeweils die Heilige Messe um 9 Uhr gezeigt.

Den Katholiken von St. Maria Magdalena in Geldern steht an Heiligabend ab 15 Uhr ein Online-Gottesdienst zur Verfügung. Live überträgt die katholische Kirche ab 17 Uhr aus der Sankt Cyriakus Kirche in Weeze.

Die Familienchristmette in Straelen wird an Heiligabend um 16.30 Uhr und das Weihnachtshochamt Tags darauf um 10.45 Uhr live ausgestrahlt. „Wir haben mit den Online-Übertragungen schon zu Ostern dieses Jahres sehr gute Erfahrungen gemacht und registriert, dass sie von unseren Gläubigen angenommen werden“, sagt Straelens Pfarrer Ludwig Verst.

Die Gemeinde St. Antonius Abbas in Kranenburg feiert in diesem Jahr auf dem Wolfsberg in Nütterden. Die Gottesdienste an Heiligabend um 16.30 und 18 Uhr werden übertragen.

Die Gemeinde Heiliger Johannes der Täufer in Bedburg-Hau überträgt die Christmette an Heiligabend um 18:30 Uhr aus der St. Markus-Kirche live. Die Gemeinde St. Martinus in Goch lädt am heutigen Mittwoch eine ökumenische Christnacht hoch, die in St. Martinus aufgenommen wurde. Am Heiligen Abend sind alle Christen im Gocher Land zudem eingeladen, um 19 Uhr vor die Tür zu treten und „O du fröhliche“ zu singen.

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