Nummer gegen Kummer Zeugnis-Telefon wird kaum genutzt

Interview | Kreis Kleve · Die Hotline der Schulaufsicht des Kreises hilft bei Sorgen rund um schlechte Noten. Schulamtsdirektorin Angelika Platzen hat allerdings die Erfahrung gemacht, dass die Nummer gegen Zeugnisnummer kaum genutzt wird.

 Stressfaktor Zeugnis.

Stressfaktor Zeugnis.

Foto: dpa/David Inderlied

Schulamtsdirektorin Angelika Platzen betreut mit drei Kolleginnen die „Nummer gegen Zeugniskummer“ und erklärt im Gespräch, was es damit auf sich hat.

Ganz ehrlich, rufen eher die Schüler oder doch die Eltern an?

Platzen Kinder rufen gar nicht an, nur Eltern, aber sehr wenige.

Das Angebot wird nur wenig in Anspruch genommen?

Platzen Ja, in der Regel sind aufkommende Fragen und Probleme schon vorher geklärt worden.

Mit welchen Problemen rufen die Eltern denn an?

Platzen Meist geht es um schlechte Noten. Sie fragen sich, ob die Note ihres Kindes gerechtfertigt ist oder verstehen nicht, wie sie zustande kam.

Warum rufen sie nicht direkt bei der Lehrerin oder der Schule an?

Platzen Die Schüler kommen mittags mit den Zeugnissen aus der Schule. Aber erst gegen Abend kommen die Eltern von der Arbeit, sehen die Noten und wenn sich dann eine Frage auftut, ist in der Regel in der Schule keiner zu erreichen. Das Wochenende wollen sie nicht abwarten. Dafür gibt es uns als Ansprechpartner.

Was können sie dann noch tun?

Platzen Oft geht es auch um rechtliche Fragen zur Notengebung, was wir den Eltern dann erklären können, raten ihnen aber, das Gespräch mit der Schule zu suchen.

Hat man früher den Frust über Noten eher akzeptiert, als es heutzutage der Fall ist?

Platzen Das ist nicht der Fall. In den Schulen herrscht nach wie vor ein großes Vertrauensverhältnis zwischen Lehrern und Eltern, gerade im Grundschulbereich ist die Zeugnisausgabe mit einem persönlichen Gespräch verbunden.

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