Caritasverbände im Kreis Kleve Ansturm bei Migrationsberatungen

Kreis Kleve · Die Caritasverbände sind überlastet. Ein Bundestagsabgeordneter verspricht Hilfe.

 Der CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff (Mitte) diskutierte mit den Vertretern der Caritasverbände des Kreises Kleve.

Der CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff (Mitte) diskutierte mit den Vertretern der Caritasverbände des Kreises Kleve.

Foto: Caritas / T. Kleinebrahm

Durch die Nähe zu den Niederlanden und die Saisonarbeiter in der Landwirtschaft war der Kreis Kleve schon immer eine bunte Region. Seit einigen Jahren jedoch verändert sich die Zuwanderungssituation. Das spüren auch die Mitarbeiter der beiden Caritasverbände im Kreis: Die Fallzahlen in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer haben sich seit 2015 fast verdreifacht, die dafür zur Verfügung stehenden Zeit- und Personalressourcen sind jedoch unverändert geblieben. Darüber sprachen nun die beiden Caritas-Vorstände Andreas Becker (Geldern) und Rainer Borsch (Kleve) und deren Fachmitarbeiter mit dem Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff (CDU).

Seit 2005 bietet die Caritas im südlichen Kreis Kleve die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer an, seit 2014 auch im nördlichen Kreis Kleve. Ziel ist es, Menschen mit gesichertem Aufenthalt in den ersten Jahren in Deutschland zu begleiten. „Zu uns kommen Menschen, die in ihrem Heimatland alles aufgegeben haben, um sich hier ein neues Leben aufzubauen“, sagt die Caritas-Beraterin Lea Schaffeld. Sie und Gudrun Blumenkemper beraten die Zugewanderten nicht nur beim Thema Familiennachzug, sondern unterstützen auch bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen, bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche.

Ab 2015 wurde die Migrationsberatung für Erwachsene auch für Menschen mit guter Bleibeperspektive geöffnet. Seitdem sind die Zahlen förmlich explodiert. Während im Bundesdurchschnitt pro Vollzeitstelle 371 Klienten beraten werden, sind es im Kreis Kleve mit anderthalb Vollzeitstellen fast 1000 Klienten. Eine untragbare Situation, wie Becker und Borsch betonten.

Auch Stefan Rouenhoff sieht Handlungsbedarf. „Wir haben hier im Kreis Kleve eine Sondersituation, die sich in der bisherigen Förderung nicht hinreichend widerspiegelt.“ Noch während der laufenden Haushaltsberatungen in Berlin will Rouenhoff nun mit Kollegen aus den beiden Regierungsfraktionen Möglichkeiten ausloten, wie hier Verbesserungen erreicht werden können.

(RP)
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