Kreis Kleve Kreis-Grüne sollen zu einem Rekord beitragen

Kreis Kleve · Die Landesvorsitzende Monika Düker stellt beim Auftakt des Bundestagswahlkampfs in Straelen die Kampagne vor. In NRW soll das bisher beste Stimmenergebnis deutlich gesteigert werden.

 Auf der Kreismitgliederversammlung der Grünen in Straelen waren auch (v.l.) Birgitt Höhn, Bruno Jöbkes und Monika Düker (MdL).

Auf der Kreismitgliederversammlung der Grünen in Straelen waren auch (v.l.) Birgitt Höhn, Bruno Jöbkes und Monika Düker (MdL).

Foto: Gerhard Seybert

Monika Düker senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Tonfall. "Sie sind der erste Kreisverband, der die noch geheime Kampagne kennenlernt", sagte die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Grünen in der Begegnungsstätte der Straelener Stadthalle. Dort hatte sich gut ein Zehntel der rund 200 Mitglieder des Grünen-Kreisverbands eingefunden, um den Bundestagswahlkampf der Partei zwischen Emmerich und Wachtendonk einzuläuten. Von ihnen ist Einsatz bis zur Schließung der Wahllokale am 22. September gefordert, damit die Grünen auf Landesebene ein Rekordergebnis einfahren.

Denn das gab die Besucherin aus Düsseldorf als, wie sie einräumte, "ambitioniertes Ziel" aus. "Bundesweit wollen wir sechs Millionen Zweitstimmen gewinnen. Für Nordrhein-Westfalen bedeutet das 1,2 Millionen." Was wiederum heißt, dass der bisherige Höchstwert von 950 000 Stimmen noch einmal um 250 000 nach oben geschraubt werden muss.

In einer Power-Point-Präsentation stellte Monika Düker die Hilfsmittel vor, mit denen die Grünen um die Stimmen der Wähler und für ihre Schwerpunktthemen Energiewende, moderne Gesellschaft sowie Gerechtigkeit werben wollen. Breitgefächert ist das Instrumentarium. Es beginnt bei Plakaten und Aufklebern, geht weiter mit Sattelschutz, Ballons und Gummibärchen und endet bei Angeboten unter dem Motto "Grün hilft", die Kreisvorsitzende Birgitt Höhn aus Rees den einzelnen Ortsverbänden für deren Infostände ans Herz legte: Handy-Ladestationen, Fahrrad-Service und Papier-Einkaufstüten.

Kritik entzündete sich während der Diskussion nicht nur an der Empfehlung der Bundespartei, auf Annoncen in Tageszeitungen zu verzichten, sondern auch an der Gestaltung der Plakate. Das Logo sei zu klein und die Farbe Grün nicht prominent genug, hieß es. Bundestagskandidat Bruno Jöbkes beschwichtigte. "Der Wahlkampf lebt nicht von den Plakaten, sondern von den Aktionen", betonte der Wachtendonker. Wahlkampf müsse Spaß machen, und das klappe am besten mit Aktionen und Spielen. Die Landesvorsitzende empfahl, sich mit Änderungsvorschlägen für die Kampagne direkt an die Bundespartei zu wenden.

Dicht gedrängt bis zum Wahlsonntag ist der Terminplan, den Birgitt Höhn den Mitgliedern vortrug. Rot-Grün müsse drei bis sechs Prozent aufholen, blickte Monika Düker auf die Bundesebene. Es gebe eine klare Koalitionsaussage für die SPD, doch müssten die Grünen ihr eigenständiges Profil bewahren. 72 Prozent der Bevölkerung hielten die grünen Steuerpläne für richtig, zitierte sie aus Umfragen. "Steuern sind für uns das Mittel für mehr soziale Gerechtigkeit und für die Entlastung der Bevölkerungsmehrheit." Unter den Parteien seien die Grünen am glaubwürdigsten.

"Unser größtes Problem ist, dass die Deutschen ihre Kanzlerin lieben", merkte die Landesvorsitzende an. Andererseits befürworteten 53 Prozent einen Regierungswechsel.

(RP)
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