Kleve Krebserkennung durch neuen Bluttest - Vortrag im Kolpinghaus

Kleve · Man liest immer öfter, dass die Häufigkeit von Krebserkrankungen stetig zunimmt. Am Dienstag, 10. November, ab 19.30 Uhr, findet eine Informationsveranstaltung der "IG Krebs Kleve (Interessengemeinschaft Krebs)" und der "Klever Gesundheitsseminare" zum Thema Krebsbekämpfung im Klever Kolpinghaus, statt.

Der Diplom-Biologe Dr. Oliver Feyen wird seinen neuartigen universellen Bluttest zur Erkennung von Krebszellen vorstellen. Die anschließende Diskussion leiten Dr. Heidemarie Schmidt und Manfred Hauser.

Dr. Oliver Feyen wurde 1970 in Emmerich geboren und legte 1990 sein Abitur am ehemaligen Johanna-Sebus-Gymnasium in Kleve ab. 1992 begann er sein Biologiestudium an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. 2004 promovierte Feyen an der medizinischen Fakultät in Düsseldorf. "In meiner Doktorarbeit bearbeitete ich das Thema 'Immunsystem der Maus' und parallel dazu die Autoimmuneffekte von rheumatischen Erkrankungen bei Kindern", sagt er.

Auch der von ihm entwickelte Bluttest "Apo10-EDIM und TKTL1-EDIM" beschäftigt sich mit dem Immunsystem: "Der erste Teil meines Vortrages am Dienstag beschränkt sich darauf, wie das Immunsystem funktioniert und wie Krebs entstehen kann", erklärt Feyen. Im zweiten Teil beschäftige er sich mit der Erläuterung des Bluttestes: "Der Test wurde entwickelt, um Tumore zu entdecken, alternativ zu den klassischen Verfahren." Speziell zur Verlaufsbeobachtung unter Therapie oder für Nachsorgeuntersuchungen zur frühzeitigen Erkennung eines möglichen Rückfalls der Krebserkrankung sei der Test hilfreich. Durch die Tumormarker Apo10 und TKTL1 könne im Blut des Patienten festgestellt werden, ob das Wachstum der Krebszellen bereits aggressiv verlaufe. "Ich arbeite bei der Firma Zyagnum. Unsere Aufgabe hier ist es, Qualitätskontrollen durchzuführen, etwa die Aussagekraft der Antikörper TKTL1 und Apo10 zu überprüfen, und Kooperationspartner, welche den Test schließlich durchführen zu finden", sagt Feyen. Momentan arbeite die Firma mit dem Labor "biovis" zusammen. Die Kosten für den Test lägen zwischen 150 und 350 Euro, so das Labor. "Von den Unikliniken haben wir in unserer Anfangszeit seit 2009 erst viel Widerstand erfahren. Mittlerweile interessieren sich die Unikliniken in Tübingen, Heidelberg und Münster aber für den Test. Doch seien noch weitere Studien notwendig, bevor ein solcher Bluttest auf Tumormarker in der täglichen Praxis zum Einsatz kommen kann, so Prof. Dr. Hans-Reimer Rodewald, von der Abteilung Zelluläre Immunologie am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg, laut medscapemedizin. Die Tumormarker haben eine hohe Aussagekraft. Das wollen die Kliniken jetzt selbst überprüfen. Für unsere Firma ist das ein wichtiger Schritt", sagt Feyen. Mittlerweile seien bereits über 60000 gemessene Patientenproben in Deutschland überprüft worden. Der nächste Schritt solle sein, den Test auch international (USA) anzubieten. Allerdings übernehmen momomentan gesetzliche Krankenkassen wie etwa die Techniker oder die AOK die Kosten für diesen Test nicht. Es müssten noch weitere Studien gemacht werden.

(awoi)
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