Kommunalwahl 2020 Wählergemeinschaft Kranenburg kritisiert Handlungskonzept

Kranenburg · Die Initiative Bürgerdialog kritisiert das von der Gemeinde verabschiedete Handlungskonzept. Ein Vorwurf lautet: Die Einkaufsarena sauge das Blut dem Ortskern.

 Nach Ansicht der Wählergemeinschaft Bürgerdialog kann man in der Gemeinde Kranenburg mehr umsetzen.

Nach Ansicht der Wählergemeinschaft Bürgerdialog kann man in der Gemeinde Kranenburg mehr umsetzen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Kranenburger Wählergemeinschaft Bürgerdialog hat sich zu dem neuen integrierten Handlungskonzept geäußert. In einer Stellungnahme kritisierte die Initiative, dass es fünf Jahre bis zur Fertigstellung gedauert habe. Aus Sicht der Wählergemeinschaft kann man das Ergebnis in wenigen Worten zusammenfassen: Das Bürgerhaus wird renoviert, die Fassaden und der Marktplatz sollen mit Fördermitteln aufgehübscht werden, die leerstehenden Geschäfte sollen in Wohnraum umgewandelt werden und die Feuerwehr bekommt ein neues Gerätehaus. Die CDU sei bis vor wenigen Wochen noch für einen Umbau gewesen, da könne eine bevorstehende Kommunalwahl schon mal einen Meinungswechsel hervorrufen. Zumindest stimme das Ergebnis, so der stellvertretende Vorsitzende Frank Nolte.

Kritik äußertet die Wählergemeinschaft, was die Verkehrssituation auf der Großen Straße betrifft. „Seit dem Umbau haben wir hier das Konzept der ‘Shared Spaces‘, bei dem alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind. Bürgermeister Steins lobte dieses Modell. Es soll Ortszentren attraktiver machen und Inseln für Fußgänger und Radfahrer schaffen“, sagt Nolte. Er habe jedoch keine Inseln gefunden. „Ich kenne niemanden, der mit der jetzigen Situation zufrieden ist. Wenn das System ‘Shared Spaces‘ funktionieren soll, müssen von baulicher Seite viele Dinge verändert werden“, erklärt Nolte.  Nur 17 Prozent der Befragten seien für den Durchgangsverkehr.

Zur Erweiterung der Einkaufsarena am Großen Haag äußerte erklärte die Initiative, dass sie Arbeitsplätze schaffe, aber auch das Blut aus der Großen Straße gesaugt habe, sodass die kleinen Geschäfte aufgeben mussten. Man könne auch nicht erkennen, dass dieses Handlungskonzept den Sterbeprozess im Ortskern aufhalte.

Was das Thema Bauland betrifft, so ist es aus Sicht der Wählergemeinschaft nicht sinnvoll, immer mehr Flächen zu erschließen und somit zu versiegeln. So müssten zunächst die Ressourcen im Ortskern durch die leerstehen Wohnhäuser genutzt werden.

Nach Ansicht der Initiative stecke im integrierten Handlungskonzept weder Mut noch Inspiration: „Kranenburg kann es eigentlich besser“, so die Wählergemeinschaft.

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