Große Straße Kranenburger Ortsmitte wird zum sozialen Brennpunkt

Kranenburg · Joachim Janßen, CDU-Fraktionschef: „Wir sind von alteingesessenen Kranenburgern angesprochen worden, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen. Es kommt hier teilweise zu Exzessen.“

 Die CDU fordert, dass die Gemeinde Kranenburg Häuser aufkauft.

Die CDU fordert, dass die Gemeinde Kranenburg Häuser aufkauft.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Das Herz Kranenburgs entwickelt sich immer mehr zu einem der größten Patienten der Gemeinde. Ein Grund für die schleichende Verschlechterung ist das Wohnumfeld in dem historischen Ortskern. Niederländische Leiharbeitsfirmen bringen in den Gebäuden viele osteuropäische Arbeiter auf wenig Wohnraum unter. Eine Maßnahme, die für eine Verbesserung der Situation führen soll, ist ein Antrag der CDU. Die Christdemokraten wollen seitens der Verwaltung prüfen lassen, wo Möglichkeiten bestehen, Gebäude anzukaufen. So soll verhindert werden, dass nicht weitere Arbeitnehmer dort untergebracht werden, die in Deutschland wohnen, aber in den Niederladen arbeiten. Der Rat stimmte einstimmig für den CDU-Vorschlag.

Joachim Janßen, CDU-Fraktionschef, erklärt dazu: „Wir sind von alteingesessenen Kranenburgern angesprochen worden, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen. Es kommt hier teilweise zu Exzessen.“ Vor allem an Wochenenden sei die Situation extrem. Auseinandersetzungen unter den Arbeitern aus Osteuropa sorgen nahezu regelmäßig für Einsätze der Polizei. Eine Messerstecherei habe es laut Janßen bereits gegeben. Der Christdemokrat spricht davon, dass es darum geht, diesen sozialen Brennpunkt zu entschärfen. „Wir müssen versuchen, etwas zu verbessern. Doch haben wir hier sicherlich eine harte Nuss zu knacken.“ Wo Janßen zweifellos recht hat, denn der Ankauf von Häusern, in denen Arbeiter bereits wohnen oder demnächst einquartiert werden sollen, dürfte schwer werden. So wird nicht nur in Kranenburg viel Geld damit verdient, Beschäftigte dort unterzubringen. „Wo es möglich ist, sollten wir aktiv werden, ohne in einen Aktionsmus zu verfallen“, sagt Janßen.

Seit Jahren wird versucht, dem Ortskern wieder Leben einzuhauchen. Mit überschaubarem Erfolg. Angesichts der aktuellen Goldgräberstimmung, was die Unterbringung von Leiharbeitern betrifft, dürfte es noch schwerer werden.

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