Kranenburg steht finanziell solide da. Disziplin beim Geldausgeben

Kranenburg · Die finanzielle Situation in Kranenburg bleibt grundsolide. Auch wenn nach dem Haushaltsentwurf 2020 mit einem dezenten Minus abgeschlossen wird. Steins holt das Thema „Windkraft im Reichswald“ wieder aus der Schublade.

 In der Grenzgemeinde Kranenburg bleibt die finanzielle Situation solide.

In der Grenzgemeinde Kranenburg bleibt die finanzielle Situation solide.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Seit Jahren hat sich die Gemeinde Kranenburg an den Grundsatz gehalten: Nur das Geld ausgeben, was man auch hat. Nach der Vorstellung des Haushalts für 2020 soll dies auch so bleiben. Zwar wird nach Planungen ein Minus von 754.125 Euro zu Buche stehen. Doch hört sich der Betrag schlimmer an, als er tatsächlich ist. Denn die Einnahmen 2019 fallen um 1,4 Millionen höher aus als geplant. Dadurch müssen lediglich etwa 14.000 Euro vom gut gefüllten Sparbuch abgehoben werden. Dort lagern noch etwa 7.000.000 Euro.

Bürgermeister Günter Steins (CDU) mahnt bei der Einbringung des Haushalts zum „verantwortungsvollen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen“. Wie sich die Situation in Kranenburg aktuell präsentiert und entwickeln soll im Überblick.

Einnahmen Sie stammen in erster Linie aus den Zuwendungen von Land und Bund. Schlecht steht die Kommune bei den Steuereinnahmen da, vor allem beim Blick auf ähnlich strukturierte Kommunen.

Kritik Bürgermeister Steins kann aufgrund der geringen Steuereinnahmen die ablehnende Haltung einiger Ratsfraktionen zur Verbesserung dieser Situation nicht nachvollziehen. Als Beispiel nennt er die fertiggestellte Tankstelle an der Klever Straße, so gab es doch Ratsmitglieder die dem Bau nicht zustimmen wollten. Auch was die Ausweisung von Baugebieten betrifft hat Steins Sorgen, dass diese Einnahmequelle nicht weiter genutzt wird. Am Hasenpütt ist das nächste in Planung. Nach Ansicht von SPD und Grüne wird hier das Tafelsilber Kranenburgs verkauft.

Gewerbegebiet An der Römerstraße soll gegenüber dem vorhandenen Gewerbegebiet ein weiteres entstehen. Der Bürgermeister kritisiert die ablehnende Haltung einiger Ratsfraktionen. Doch sind es auch Mitglieder aus den Reihen der CDU, die eine mögliche Vergrößerung nicht unterstützen. Ein weiteres Problem ist, dass die Fläche der Gemeinde zumindest derzeit noch nicht gehört. Nach Angaben von Steins könnten dort 100 neue Arbeitsplätze entstehen.

Entwicklung Finanzen: 2020 werden die Erträge gegenüber 2019 leicht sinken. Grund dafür ist, dass in diesem Jahr Einmaleffekte von Grundstücksverkaufen zu Buche schlagen. Was die Ausgabenseite betrifft, so steigen diese um 1.149.720 Euro auf 22.186,043 Euro. Das sind 5,47 Prozent. Eine Ursachen dafür sind die um mehr als eine halbe Millionen Euro gestiegenen Personalkosten. Steins betonte, dass es zunehmend schwieriger werde, geeignetes Personal zu finden. Über die Kreisumlage muss die Gemeinde 660.000 Euro mehr zahlen. Der Betrag steigt auf 5,8 Millionen Euro.

Belastungen Auf Basis eines Vier-Personen-Haushalts beträgt die Steigerung für Gebühren und Abgaben (Abfall, Schmutzwasser, Regenwasserentwässerung, Straßenreinigung, Grundsteuer B) moderate sieben Euro.

Windkraft In seiner letzten Haushaltsrede ließ Steins es sich nicht nehmen, auf das Thema Windpark „am Rande des Reichswald“ einzugehen. Der Kreistag in Kleve und der Regionalrat in Düsseldorf hätten das Projekt bislang erfolgreich verhindern können, so Steins. Ohne Antworten darauf zu haben, wo die alternative Energie herkommen solle. Bereits 2016 habe man in weiser Voraussicht auf die bevorstehende Dramatik des Klimawandels den  Bau von Windkraftanlagen in Erwägung gezogen. Auch hier – und nicht nur bei den Finanzen – will Steins ausdrücken: Weitblick in Kranenburg, wo man nur hinsieht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort