Kranenburg Grüne fordern strengere Vorgaben beim Hausbau

Kranenburg · Der Klimaschutz soll bei der Planung und Errichtung von Häusern eine größere Rolle spielen. Deshalb fordern die Bündnisgrünen weitergehende Auflagen.

 Blick auf die Fläche „Hasenpütt“, auf der ein weiteres Kranenburger Baugebiet entwickelt werden soll.

Blick auf die Fläche „Hasenpütt“, auf der ein weiteres Kranenburger Baugebiet entwickelt werden soll.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Kranenburger Grünen wollen den Verkauf von Wohnbaugrundstücken mit strengeren Klimaschutzauflagen versehen. Dazu gehört eine nachhaltigere Energieversorgung oder auch, was im Vorgarten liegen darf. Steinwüsten vor der Haustüre sind in Kranenburg ohnehin schon seit geraumer Zeit untersagt. So wollen die Bündnisgrünen im Kaufvertrag unter anderem vorschreiben, dass keine fossilen Brennstoffe mehr verwendet werden dürfen.

Den Antrag erörterte Martin Rockenbauch (Grüne) im Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde. Doch stellte er fest, dass dieses Anliegen eigentlich gar nicht in diese Sitzung gehört, sondern in das neu gebildete Gremium für Bürgeranliegen und Strukturfragen. In der ersten Ratssitzung hatten SPD, Grüne und die Bürgerinitiative Bürgerdialog diesen ins Leben gerufen. „Wir können jetzt nicht nebenher Vergabekriterien beschließen, die dann über Jahre hinweg gelten. Dafür haben wir das neue Gremium eingeführt“, sagt Rockenbauch. Für den neuen Ausschuss ist jedoch noch überhaupt nicht geklärt, was dort thematisch behandelt werden soll. Sollte die Politik sich hier schnell einig werden, könnte die erste Sitzung noch im Dezember stattfinden. Wird es keine geben, liegt der Antrag beim nächsten Planungsausschuss wieder auf dem Tisch.

Bürgermeister Ferdi Böhmer ist gegen das Vorhaben der Grünen. „Neubauten sind ohnehin schon extrem energieeffizient. Wir sollten nicht noch mehr Vorgaben machen, die für zusätzliche Kosten sorgen“, sagt Böhmer. Kranenburg will aufgrund einer älter werdenden Gesellschaft junge Familien an sich binden, die hier günstig bauen können. Für Böhmer wäre es sinnvoller, sich die Altlasten aus den 70er bis 90er Jahren vorzunehmen und diese energetisch zu sanieren, da hier der Einspareffekt extrem hoch sei.

Die Grünen zielen mit ihrem Antrag auch auf das Neubaugebiet „Auf dem Poll“ ab. Die eventuell vom Rat beschlossenen Vorgaben müssten dann in die privaten Grundstücksverkäufe aufgenommen werden. Doch steht man hier unter Duck. In Kürze werden die Versorgungsleitungen gelegt. Vorher sollte geklärt sein, wie die Energieversorgung hier aussehen wird und worauf Käufer sich einstellen müssen.

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