Kranenburg Kranenburg wird sti(eh)lvoll und mit Herz regiert
Kranenburg · Hoffentlich war das schwache Bild, das der Kranenburger Rat zum Rathaussturm abgab, nur der Erkältungswelle geschuldet. Denn es war noch nicht mal die halbe Ratmannschaft mit Bürgermeister Günter Steins an der Spitze angetreten, um das Gemeindezentrum gegen die Helau-Armee der Krunekorane zu verteidigen. Und während der erste Bürger sich mit dem Präsidenten der Karnevalisten Hans-Gerd Onckels das obligatorische Rededuell lieferte, hielt Ratsfrau und Ortsvorsteherin Irmgard Hunselar den Schlüssel zum "Zentrum der Macht" in Händen.
"Ich gebe zu, wir sind heute schwach vertreten, aber hier zählt halt Klasse statt Masse", schleuderte Steins der Narrenübermacht entgegen. Nicht dumm, ließ der Krunekroane Präsident Ex-Prinz Theo "Eiermann" Stoffelen einen prüfenden Blick als "Eiersachverständiger" auf die Ratsherren und -damen werfen. Sollte er ein "Kiebitz-Ei" entdecken, sei das Rathaus als geschützte Zone zu betrachten und man dürfe nicht hinein. Doch Stoffelen entdeckte lediglich "faule Eier", die Redeschlacht ging weiter und endete mit einer Polonaise der guten Laune.
Damit war die letzte Gegenwehr gebrochen, der Rathausschlüssel wechselte seinen Besitzer: "Kurt, der Sti(eh)lvolle Prinz" und sein Funkenmariechen Maj übernahmen samt Gefolge die Narrenmacht. Flugs überreichte Adjutant Jan Baumann dem Prinzen die Regierungserklärung, der sogleich den Fraktionszwang innerhalb des Rates aufhob. Auch werde, so der Prinz, im Gemeinderat so lange abgestimmt, bis alle einer Meinung wären. Auch galt es alle Gardinen im Rathaus abzuhängen, damit die Tätigkeiten für den Bürger transparenter würden.
Zudem sollten durch die Wasserleitungen von Kleve nach Kranenburg nur noch Milch, Honig oder Bier fließen, da man 2018 ohnehin "Selbstversorger" wäre. Das Rathaus war gestürmt, der Bürgermeister entmachtet, die heiße Phase des Karnevals angebrochen. Und damit dreimal Krunekroane Helau!
