Politik in Kranenburg Politik stimmt Bebauung in den Dörfern zu

Kranenburg · Der Bauausschuss votiert für eine Wohnbauentwicklung für Einheimische. Die SPD-Fraktion spricht wilde Müllkippen an.

 Am Donnerstagabend tagte der Bauausschuss im Rathaus Kranenburg.

Am Donnerstagabend tagte der Bauausschuss im Rathaus Kranenburg.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Grenzgemeinde Kranenburg wird in den Dörfern neue Baugrundstücke für Einheimische ausweisen. Dafür sprach sich am Donnerstagabend der Bauausschuss aus. „Junge Menschen, die einige Jahre außerhalb unserer Gemeinde studiert oder ihre Ausbildung abgeschlossen haben, wollen im Anschluss häufig wieder zurück in die Dörfer, wo sie aufgewachsen sind. Viele sind mit diesem Wunsch an die Gemeinde herangetreten“, sagte auch Bürgermeister Günter Steins. Diesem Wunsch ist die Verwaltung nun nachgekommen.

Zum Hintergrund: Der Rat hatte die Verwaltung im März 2018 beauftragt, „mit der Regionalplanungsbehörde über die maßvolle Ausweisung von gemeindeeigenen Wohnbaugrundstücken in den Ortschaften Frasselt, Schottheide, Wyler und Zyfflich zu verhandeln“. Nun hat sie geliefert und dem Planungs- und Umweltausschuss in seiner ersten Sitzung 2019 jeweils drei Bereiche in Frasselt, Mehr und Wyler, vier in Schottheide sowie jeweils zwei in Niel und Zyfflich vorgelegt, in denen bauliche Entwicklung möglich ist. Die Lokalpolitik stimmte der Vorauswahl am Donnerstagabend einstimmig zu. „Es handelt sich um Suchräume, deren konkrete Entwicklung einer weiteren Abstimmung mit der Regionalplanungsbehörde bedarf“, fügte Steins an.

Zwar verweist die Bezirksregierung weiterhin darauf, dass in den Außenortschaften genügend Baumöglichkeiten bestehen, doch die Eigentumssituation sorge dafür, dass diese Grundstücke meist nicht aktiviert werden könnten. Daher sei die Landesplanung bereit, „maßvoll eine bauliche Entwicklung zuzulassen“. Diese sei allerdings ausschließlich für Einheimische bestimmt, also für all jene, die bereits in den Dörfern wohnen oder dort gewohnt haben. Die Gemeinde soll die Flächen erwerben und zur Eigenbedarfsentwicklung der Dörfer weiterveräußern.

Joachim Janßen, CDU-Fraktionsvorsitzender, erklärte, „sehr angetan“ von den Suchräumen zu sein. Der Plan der zukünften Wohnbebauung ist auf der Internetpräsenz der Gemeinde einzusehen. Die Baugrundstücke sind je Ortschaft mit Ziffern zur Priorisierung versehen. Allerdings erklärte Steins: „Die Bezirksregierung setzt Prioritäten. Wir werden uns aber nach den Realisierungsmöglichkeiten richten.“ Am 24. Januar entscheidet der Rat der Gemeinde endgültig über die Beschlussvorlage.

Die SPD-Fraktion bemängelte im Ausschuss die langwierige Beseitigung von wilden Abfallablagerungen. „Häufig wird dieser Müll nicht direkt von der Abfallentsorgung beseitigt, sondern erst dem Steueramt gemeldet, das dann prüft, wer der Verursacher ist“, sagte Ratsmitglied Jürgen Franken. Rainer Vogt (FDP) sprach von „neuralgischen Umschichtungsplätzen“, an denen Sperrmüllunternehmer Platz für wertvollere Gegenstände schaffen und Müll illegal abladen. Steins verwies darauf, dass Müll direkt beseitigt werde. Zudem könne die Bevölkerung Hinweise auf Abfall im öffentlichen Raum jederzeit melden.

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