Kleve Kranenburg will einen "Teilstandort"

Kleve · Die Gemeinde Bedburg-Hau will sich weiter alle Möglichkeiten offen halten, mit der Nachbarkommune Kleve in Sachen Schulen zu kooperieren. Gestern Abend beschloss der Schulausschuss einstimmig, Verhandlungen mit Kleve aufzunehmen, den Bedarf an Gesamtschul-, oder Sekundarschulplätzen für Schüler der Gemeinde Bedburg-Hau sicherzustellen. Insbesondere soll geprüft werden, ob sich Bedburg-Hau finanziell beteiligen soll.

Georg Seves, Leiter des Fachbereiches Schule, verwies darauf, dass ein Teilstandort einer Gesamtschule in Bedburg-Hau unmöglich sei: "Die Entfernung zum anderen Standort muss fußläufig und innerhalb von fünf Minuten zu schaffen sein. Das liegt hier definitiv nicht vor." Wohl aber sei ein zweizügiger Teilstandort für eine Sekundarschule in Bedburg-Hau denkbar. Dazu müssten aber Klever Schüler in Bedburg-Hau unterrichtet werden. Seves: "Wir müssen prüfen, ob wir da eine Übereinkunft mit Kleve erreichen können. Wir haben selbst nur 27 Schüler, wären also für die erforderliche Anzahl von 50 Kindern auf Zuweisung von Kleve angewiesen." Bürgermeister Peter Driessen hält es durchaus für denkbar, sich an den Kosten für die Schüler bei der Nachbarkommune finanziell zu beteiligen. "Jetzt sind die Klever gefordert, uns zu sagen, wie und in welcher Höhe diese Beteiligung ausfallen könnte."

Gestern am späten Abend tagte das Gremium in Kranenburg. Dementsprechend informiert waren die Mitglieder über die Empfehlung aus Kleve. Wilfried Stuckmann von der Hanna-Heiber-Schule warb noch einmal für die Hauptschule in Kranenburg und zeigte sich optimistisch, genug Anmeldungen für einen Fortbestand zu erhalten. Damit wolle er sich unter anderem eine bessere Verhandlungsbasis schaffen. Hans-Ulrich Heiden (CDU) warnte davor, dass die Heiber-Schule als einzig verbliebene Hauptschule zu einer "Restschule" verkommen könnte. "Sämtliche Kinder, die in Kleve nicht unterkommen, werden nach Kranenburg geschickt und die Klassenräume voll machen", prophezeite Heiden. Der Schulausschuss bevorzugt eine vertikale Sekundarschule mit Teilstandort in Kranenburg. Für diese ist laut Bezirksregierung aber eine Mindestzahl von 50 Schülern Bedingung, die sich durch die durchgeführte Elternbefragung für Kranenburg alleine momentan nicht ergibt.

Jürgen Franken (SPD) forderte dennoch, diesen Weg beizubehalten. Kleve habe sich ja schließlich auch nicht an die Empfehlung gehalten, zwei Gesamtschulen in Kleve zu etablieren. Einstimmig wurde der Beschluss gefasst, eine zweizügige und vertikale Sekundarschule in Zusammenarbeit mit den anderen Kommunen und dem Teilstandort in Kranenburg als Position zu vertreten. Falls dies scheitere, wolle man an weiteren Konzepten arbeiten.

(RP)
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