1500 Besucher bei Festival Kranenburg rockt am Kreisverkehr

Kranenburg · Zehn Bands haben am Samstag beim „Rock am Kreis“-Festival in Kranenburg gespielt. Mehr als 1500 Besucher kamen, von Mutter mit Kind bis zum Rockfan in Kutte. Eintritt wurde nicht verlangt. Gefeiert wurde bis tief in die Nacht.

 Auch die Band „De Grens“ sorgte für gute Stimmung am Kreisverkehr: Bis tief in die Nacht wurde in Kranenburg gefeiert. 
  RP-Foto: van offern

Auch die Band „De Grens“ sorgte für gute Stimmung am Kreisverkehr: Bis tief in die Nacht wurde in Kranenburg gefeiert. RP-Foto: van offern

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Preise steigen? Nicht überall. Das „Rock am Kreis“-Festival in Kranenburg hat am Samstag kein Eintrittsgeld von seinen Besuchern verlangt. Das war bei der ersten Auflage im Jahr 2012 so, und das ist auch zehn Jahre später, bei der nunmehr fünften Auflage der Open Air-Veranstaltung, noch so gewesen.

Möglich machen das die vielen Ehrenamtlichen, die das Kranenburger Rockfestival ausrichten. Hinter der Veranstaltung steht ein gemeinnütziger Verein mit rund 30 Mitgliedern und vielen weiteren Helfern. Vor Monaten hat der Verein mit der Planung begonnen, am Donnerstag begann er mit dem Aufbau auf der Wiese am Kranenburger Kreisverkehr, direkt neben der Argos-Tankstelle. Zwei Bühnen, vier Getränkestände, ein Imbiss, Sanitäranlagen und alles, was zu einem Rockfestival gehört, wurden auf der Wiese aufgestellt.

Alle zwei Jahre findet das Festival eigentlich statt, aber vor zwei Jahren machte Corona dem Verein einen Strich durch die Rechnung. Nun, 2022, konnte „Rock am Kreis“ wieder stattfinden. Mindestens 1500 Besucher zog es am Samstag nach Kranenburg, wo bis tief in die Nacht Rockmusik auf zwei Bühnen geboten wurde. Zehn Bands traten auf, darunter junge Formationen, die beim „Rock am Kreis“ wichtige Bühnenerfahrung sammeln konnten, ebenso wie alte Hasen im Rockgeschäft.

Bunt gemischt war das Publikum: Familien mit Kindern kamen genauso wie eingefleischte Rockfans in Kutte. Hunderte Fahrräder zierten den Weg zum Festivalgelände. Viele Kranenburger kamen, aber auch Fahrzeuge aus Köln und von weiter weg parkten neben dem Gelände. Am Eingang gab es ein Festivalbändchen – ganz ohne Eintrittskarte. Eines der mehr als 1500 Bändchen bekam Jens Eckermann. Der Kranenburger besuchte das Festival mit Freunden und war schnell begeistert von der fünften Auflage: „Das ist nach Corona wieder eine der ersten großen Sachen, die hier stattfindet. Ich mag Open Air-Veranstaltungen wie diese, wo viele verschiedene Leute zusammenkommen und die Atmosphäre stimmt“, sagt der 36-Jährige.

Angenehm weitläufig hatte der Verein die Festwiese gestaltet. Zwar musste „Rock am Kreis“ wegen der Argos-Tankstelle, die seit dem letzten Festival am Kreisverkehr errichtet wurde, 50 Meter nach Nordost ausweichen. Doch das große Feld bot noch reichlich Platz. Wer wollte, konnte der Musik direkt vor der Bühne lauschen, wo Holzparkett den nötigen Halt für ein paar Tanzschritte bot. Auch weiter von der Bühne entfernt bekam man aber dank professioneller Technik von Soundmeister Harry Flader eine ordentliche Beschallung ab.

Angst um sein Trommelfell brauchte man nirgendwo haben, denn die Musik beim „Rock am Kreis“ hatte zwar eine gebührende Lautstärke, aber Unterhaltungen ohne gegenseitiges Anschreien waren dennoch problemlos möglich, zum Beispiel an einem der vielen Stehtische auf dem Gelände. Das halte man bewusst so, sagt Ludger Janhsen, 2. Geschäftsführer und eines der Gründungsmitglieder des Vereins. „Der Verein und die Idee zu der Veranstaltung sind ja entstanden, weil unser Kegelclub zu seinem 40-jährigen Jubiläum ein eigenes Rockfestival veranstalten wollte. Und da haben wir von Anfang an gesagt: Wir machen all das, was wir auch selber gut finden. Dazu gehört auch, dass man sich trotz Musik noch unterhalten kann.“

Janhsen und seine Vereinskollegen hatten am Festivalabend viel zu tun: Sie verkauften Wertmarken, schenkten Getränke aus und kümmerten sich um die Logistik. Tagelang hatten sie schon aufgebaut, monatelang die Abläufe organisiert und die Bands ausgewählt. „Querbeat“ zum Beispiel, die in der Nacht mit mehr als zehn Musikern auf der Bühne den Abschluss des Festivals bestritten, oder „Killjoy“, eine Kranenburger Band, die schon bei der ersten Auflage des Festivals spielte. Keine weite Anreise hatte auch die Band „De Grens“, eine Gruppe niederländischer Musiker, die in der Nähe Kranenburgs lebt.

Theo Hünnekes, 1. Vorsitzender des Vereins Rock am Kreis, freute sich, dass die Besucher so zahlreich kamen. „Ich bin sehr dankbar, dass wir das wieder machen konnten, dass wir wieder keinen Eintritt nehmen mussten und dass wir wieder jungen Bands eine Bühne bieten konnten. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer wäre das nicht möglich.“

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