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Beamter in Kranenburg angefahren Polizei schießt bei Kontrolle auf flüchtendes Auto – Insasse schwer verletzt

Kranenburg · Dramatische Szenen in Kranenburg: Bei einer Kontrolle kommt es zu einer Verfolgungsjagd, ein Polizist wird angefahren. Es fallen Schüsse, einer der Flüchtenden wird durch eine Kugel getroffen. Die B 504 war für acht Stunden gesperrt.

Auto fährt Polizisten in Kranenburg an - Schütze verletzen Insassen
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Auto fährt Polizisten in Kranenburg an - Schüsse verletzen Insassen

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Foto: Stephan Derks

Dramatische Szenen am Freitagabend an der B 504 in Kranenburg.  Dort hatte die Bundespolizei am Grenzübergang Wyler eine Kontrollstelle eingerichtet. Kurz nach 22 Uhr sollte hier auch ein aus den Niederlanden in Richtung Kranenburg fahrender, schwarzer Audi kontrolliert werden. Bei dem Wagen mit Berliner Kennzeichen handelte es sich offenbar um ein Carsharing-Fahrzeug. Doch das mit vier ausländischen Personen besetzte Auto enzog sich der Kontrolle, der Fahrer wollte in Richtung Kranenburg davonrasen.

Um sich und andere nicht zusätzlich in Gefahr zu bringen, brachen die Beamten die Verfolgungsjagd zunächst ab. Sie konnten das Fahrzeug jedoch später auf Höhe des Kartenspielerwegs erneut stellen. Als die Polizisten an das stehende Fahrzeug herantraten, beschleunigte der Fahrer abermals und erfasste dabei einen der Bundespolizisten. Der Beamte wurde leicht verletzt und gab mehrere Schüsse aus seiner Dienstwaffe auf das erneut flüchtende Auto ab. Durch einen Treffer in den Reifen kam der Wagen schließlich zum Stehen.

Eine Kugel trat durch den Kofferraum in das Auto ein und verletzte einen 21-Jährigen auf der Rückbank. Dieser kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Lebensgefahr besteht aber nicht. Bei anschließender Durchsuchung des Fahrzeugs konnten kleinere Mengen Betäubungsmittel gefunden werden. Die Ermittlungen gegen den Beamten der Bundespolizei wegen des Schusswaffengebrauchs werden durch die Polizei Krefeld und die Staatsanwaltschaft Kleve geführt.

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 Bis auf eine Person konnten die Flüchtigen vor Ort zügig festgenommen werden. Zwischenzeitlich suchte die Polizei den Mann auch mit einem Suchhund. Ein Polizeihubschrauber mit einer Wärmebildkamera war ebenfalls angefordert worden. Gut eine Stunde später konnte der Geflüchtete etwa 80 Meter vom abgedrängten Fahrzeug im Unterholz des Reichswaldes gefunden werden.

Die vier Insassen (zwischen 19 und 21 Jahren) wurden vorläufig festgenommen. Gegen sie wurde ein Ermittlungsverfahren wegen der Delikte im Zusammenhang mit der Verfolgungsfahrt und wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Anschließend wurden sie aus dem Polizeigewahrsam entlassen.

Durch die Schüsse der Polizeibemanten war die Einsatzstelle nunmehr zum Tatort geworden, was noch in der Nacht  eine umfangreiche Spurensicherung nach sich zog. Die B 504 war während dieser Zeit voll gesperrt. Um die Spuren des gesamten Vorfalls sichern zu können, wurden von der Freiwilligen Feuerwehr unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Andreas Thelosen neben dem Einsatzleitwagen auch die Löschgruppe Frasselt und das Gerätefahrzeug Logistik des Löschzuges Kranenburg hinzugezogen. Die Einsatzstelle wurde bis morgens um 7 Uhr ausgeleuchtet. Die Kriminalpolizei sicherte am Samstagvormittag noch weitere Spuren des nächtlichen Vorfalls mit Hilfe einer Drohne.

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