Kranenburg Kranenburg plant seine Zukunft

Kranenburg · Das Einkaufszentrum am "Großen Haag" soll erweitert werden – Discounter Kodi kommt in den Ortskern.

 Die drei rotgeklinkerten Häuser neben der Apotheke an der Großen Straße in Kranenburg (Bildmitte) werden abgerissen.

Die drei rotgeklinkerten Häuser neben der Apotheke an der Großen Straße in Kranenburg (Bildmitte) werden abgerissen.

Foto: Gottfried Evers

Das Einkaufszentrum am "Großen Haag" soll erweitert werden — Discounter Kodi kommt in den Ortskern.

In der Gemeinde Kranenburg musste ein williger Immobilienverkäufer nur das Schild "Te koop" vor sein Haus stellen, schon hielt ein Niederländer mit quietschenden Reifen. "Nehm' ich", sagte dieser. Doch sind die Zeiten, in denen Hausverkäufe in Kranenburg so alltäglich waren wie das wöchentliche Eintreffen der Müllabfuhr, Geschichte. Geblieben sind die Niederländer, die Kranenburg jetzt mehr als Einkaufsziel schätzen. Und dies nicht nur aufgrund der günstigeren Spritpreise. Die am Einkaufszentrum "Großen Haag" angesiedelten Filialen können sich über wenig Laufkundschaft nicht beklagen. Einige sollen zu den umsatzstärksten Filialen der Region gehören. Den Vorwurf, dass sie sich nicht genügend um die Entwicklung des Gemeindekerns kümmere, kann man der Kranenburger Verwaltung nicht machen. Nachfolgend eine Übersicht über Projekte, die bereits abgeschlossen sind und solche, die in Planung sind.

Kodi kommt: Vor zweieinhalb Jahren schloss die Drogeriemarktkette Schlecker ihre Filiale an der Großen Straße in Kranenburg. Die Folge: 410 Quadratmeter Verkaufsfläche ohne Nutzung. Doch sind die Tage des Leerstands in bester Lage gezählt. Der Discounter Kodi wird hier eine Filiale eröffnen. Zudem wird an der Rückseite des Ladenlokals eine Verbindung über den Uitweg auf den Waschwall hergestellt, um so eine bessere Anbindung an das Einkaufszentrum "Großen Haag" herzustellen. Ob an dieser Stelle noch zusätzlich eine Brücke über die Steinwässerung gebaut wird, ist noch nicht abschließend entschieden. Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins erklärt: "Es war immer unser Anliegen, eine bessere Anbindung des Ortskerns an das Einkaufszentrum herzustellen."

Platz für neue Geschäfte: Lange hatte die Verwaltung versucht, drei Häuser, die optisch nicht zu den attraktivsten Objekten an der Großen Straße zählen, anzukaufen. Nach zähen Verhandlungen sind nun alle drei Häuser in Gemeindebesitz. Hier wird demnächst die Abrissbirne pendeln. Allein der Zeitpunkt steht noch nicht fest. Auch an dieser Stelle soll die Anbindung ans Einkaufszentrum verbessert werden. Der Abriss der Gebäude steht im Zusammenhang mit einer Fläche hinter dem Rewe-Markt — gegenüber dem Einkaufszentrum "Großen Haag". Günter Steins war bereits bei der Bezirksregierung, um den Standpunkt der Behörde zu der Vergrößerung des Einkaufsareals an dieser Stelle herauszufinden. "Ich hatte den Eindruck, dass die Bezirksregierung dem Vorhaben positiv gegenüber steht", sagt Steins. Doch geht es dem Verwaltungschef in dieser Sache nicht schnell genug. Steins Planungen sehen wie folgt aus: Die Fläche an der Großen Straße, wo jetzt noch die drei Häuser stehen, und das Gebiet hinter Rewe sollen in einem Guss und von einem Investor bebaut werden. Außerdem gibt es Überlegungen, auf der Großen Straße (Nummer 12) ein weiteres Haus abzureißen, um dort eine Passage zu errichten. Dadurch würde nochmals die Verbindung zum "Großen Haag" verbessert. Besitzer des Gebäudes ist ein Niederländer, der erklärte: "Erste Verhandlungen, in denen über eine Passage gesprochen wurde, sind geführt. Ich stünde einem Verkauf nicht im Weg."

Verkehrsregelung "Große Straße": Ein Thema, das in Kranenburg seit Jahren für ein paar Differenzen sorgte, um es vorsichtig auszudrücken, ist die Verkehrsregelung im Gemeindekern. Nach nicht enden wollenden Diskussionen zwischen Geschäftsleuten, Politik und Verwaltung fiel vorgestern bei einem interfraktionellen Treffen eine Entscheidung. Nach RP-Informationen wird nun ein neutraler Gutachter die Situation bewerten. Auf dieser Grundlage soll dann eine Entscheidung getroffen werden, ob die Straße in beiden Richtungen offen bleibt, eine unechte oder echte Sackgasse daraus wird oder Schweller und Blumenkästen aufgestellt werden... Zumindest an Alternativen mangelt es bei diesem Thema nicht.

(RP)
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