Kranenburger Innenstadt Neues Leben für die Große Straße

Kranenburg · Der Kranenburger Initiativkreis „Von Bürgern für Bürger“ hat ein neues Projekt. Statt bunten Regenschirmen sollen bald farbenfrohe Kraniche aus Aluminium die Innenstadt verschönern.

 Bunte Kraniche hängen über der Großen Straße in Kranenburg. Gisela Blome und Heinz Nielen setzen sich für die Verschönerung der Innenstadt ein.

Bunte Kraniche hängen über der Großen Straße in Kranenburg. Gisela Blome und Heinz Nielen setzen sich für die Verschönerung der Innenstadt ein.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Blick in die Große Straße bleibt ernüchternd. Viele Geschäfte im Herzen Kranenburgs stehen leer, Schnellimbiss reiht sich an Schnellimbiss. Gebummelt wird hier nicht. Gisela Blome und Heinz Nielen sind vor sechs Jahren angetreten, um diesem Trend entgegenzuwirken. Sie gründeten den Initiativkreis „Von Bürgern für Bürger“. Ihr Ziel: die Kranenburger Innenstadt lebendiger zu gestalten. So ließ der 15 Mitglieder starke Verein vor zwei Jahren bunte Regenschirme aufhängen. Doch die haben jetzt ausgedient. „Durch den Wind sind viele von ihnen kaputt gegangen. Dann mussten wir den Bauhof immer wieder bitten, sie zu erneuern. Es war nun einfach Zeit für etwas Neues, für noch mehr Farbe“, sagt Nielen, der jahrelang für die SPD im Rat der Gemeinde saß.

Die Regenschirme werden bunten Aluminium-Kranichen weichen. Sie sind das Ergebnis eines Ideenwettbewerbs des Initiativkreises. Bereits jetzt wurde das Wappentier der Gemeinde probeweise an einem Seil auf der Großen Straße aufgehängt. Bis zu 60 der Kunstobjekte sollen bis Juni folgen. „Damit schaffen wir hier im historischen Ortskern ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Der Kranich und Kranenburg – das gehört einfach zusammen“, sagt Gisela Blome. Die Kosten für das Projekt, knapp 1500 Euro, würden von Sponsoren übernommen. Allerdings, so erklärt es Nielen, hätte Bürgermeister Günter Steins bereits Mittel der Gemeinde in Aussicht gestellt.

Doch noch mehr Kunst soll in der Großen Straße Einzug halten. So will der Initiativkreis in den kommenden Wochen einen Aufruf an Künstler starten. Diese sollen in leerstehenden Geschäften der Kranenburger Innenstadt Kunstobjekte ausstellen. Aktuell gibt es acht solcher Lokale, die Eigentümer hätten bereits ihre Bereitschaft signalisiert. „Dass es noch immer so viel Leerstand hier gibt, schmerzt uns. Dass wir dort allerdings nun Kunst aufstellen dürfen, wird für ein lebendigeres Bild sorgen“, sagt Nielen. Mit der jüngsten Entwicklung auf der Großen Straße könne er kaum zufrieden sein. Nicht nur, dass immer weniger Geschäfte im Herzen der Gemeinde angesiedelt seien. Auch architektonisch sei in den vergangenen Jahren einiges in Schieflage geraten. Daher arbeiten er und seine Kollegen aktuell mit der Verwaltung und der Lokalpolitik an einer Novellierung der Gestaltungssatzung. „Wir müssen künftig dafür sorgen, dass architektonische Brüche vermieden werden“, sagt Blome.

Unverändert träumt das Duo von der Verkehrsberuhigung auf der Großen Straße. In den kommenden Jahren wolle man das Gespräch mit Händlern suchen, die sich bisher immer strikt gegen diese gestellt hätten. „Wir wissen, dass die Widerstände groß sind“, sagt Nielen. Ihm zu Folge würde es reichen, wenn Poller am Ende der Straße gen Nimwegen installiert würden. Dann könnten die Geschäfte weiter per Auto erreicht werden, der Durchgangsverkehr aber würde fernbleiben.

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