In Kranenburg-Schottheide Ein Dorf verfällt der Rock-Musik

Kranenburg · Die 16. Ausgabe des Open-Air-Events Dorfrock Schottheide erfüllte alle Erwartungen und stellte Gäste und Veranstalter zufrieden. Die Klever Band Massive Beat spielte bis tief in die Nacht.

 Beim Schottheide Dorfrock Musik Festival feiert das die Kölner Band „A date with Mary“.

Beim Schottheide Dorfrock Musik Festival feiert das die Kölner Band „A date with Mary“.

Foto: Markus van Offern (mvo)

„Wir wollen eure Hände sehen, wir wollen in Beifall untergehen“, tönte „Massive Beat“ Sänger Jan Hendricks während seiner Interpretation von Rammsteins Publikumsfänger „Ich will“ über die Menschenmenge, die sich vor ihm wogte. Und diese leistete selbstverständlich Folge. Auch als sich die wohl bekannteste Klever Band nach fast zweieinhalb Stunden „Stagetime“ und etlichen Zugaben von der kleinen Bühne auf der Schottheider Festwiese verabschiedete, wollte der Applaus nicht abnehmen.

Das Programm der 16. Ausgabe des Open-Air-Events Dorfrock Schottheide war damit abgeschlossen. Rund sieben Stunden lang hatten fünf Bands, mit einer Ausnahme alle aus der näheren Umgebung, die stetig wachsende Menschenmenge mit Rockmusik beschallt. Darunter viele Cover, aber auch einige Eigenkreationen. Den Anfang machte 21fünf, die leider ein wenig mit der Technik zu kämpfen hatten und ihr Set dadurch etwas einkürzen mussten. Besser lief es kurz darauf, als „Phonic“ übernahm. Die „Rock und Grungecoverband vom Niederrhein“, so beschreibt sich das fünfköpfige Ensemble selbst, präsentierte der noch etwas schüchternen Menge, die sich zunächst nicht so nah an die Bühne traute, ein breites gefächertes Repertoire. Den Anfang machte das Lied „Word Up“, ein Cover der US-Amerikanischen Metal-Band Korn. Anschließend gab Vocalist Andreas Pesch unter anderem Songs von Volbeat, den Foo Fighters und Lenny Kravitz zum Besten.

Um 21 Uhr stand dann die einzige Band auf der Bühne, die für ihren Auftritt eine etwas längere Fahrt in Kauf nehmen musste. „A Date With Mary“, die vor drei Jahren schon einmal Gast beim Dorfrock waren, reisten aus Köln an. Für die Band ein echtes Highlight betont Rhythmus-Gitarrist Andreas. „Weil es uns vor drei Jahren so gut gefallen hat, haben wir uns noch einmal beworben“, sagt er. Normalerweise spielt seine Band vor allem Clubshows. Vor sechs Wochen durften sie bei Rock am Ring spielen.

Bei ihrem ersten Song hatte „A Date With Mary“ die Lacher auf ihrer Seite. Sänger Ivica ging dabei gleich mal so enthusiastisch zu Werke, dass er kurzerhand das Mikrophon fallen ließ. Diesen Fauxpas überspielte er gekonnt. Neben ihren eigenen Punk-Rock-Songs, die sie an diesem Abend präsentierten, schlich sich nur ein einziges Cover ein: Die deutlich rockigere Version von Modern Talkings Cheri Cheri Lady gefiel dem Publikum bedeutend besser als das Bohlen-Anders-Original.

Der vorletzte Act des Abends war dann „Straight28“. Die Kranenburger Band ist neben den Bürgerschützen Schottheide maßgeblich an der Organisation beteiligt. Frontfrau Daniela Langenberg, stimmlich von ihrem leidenschaftlichen Auftritt noch ein wenig angeschlagen, war im Anschluss an die Veranstaltung durchweg zufrieden. „Ich habe mit den anderen Bands gesprochen und alle waren total begeistert. Viele würden sich freuen, noch einmal hier zu spielen. Insgesamt war der Abend wirklich sehr gut besucht und viele waren noch bis nach Mitternacht da.“ Das dürfte auch Thorsten Tönisen gefreut haben. Noch relativ frisch im Vorstand des BSV, wurde er direkt in Planung von Dorfrock, Kirmes und Schützenfest miteinbezogen. „Da fällt einem natürlich ein Stein vom Herzen, wenn man sieht, dass alles läuft“, sagte er. Dass das eine Handvoll Menschen allein nicht stemmen kann, ist ihm bewusst: „Jeder geht das hier mit Herzblut an. Das ganze Dorf hilft mit.“

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