Feuerwehrhaus Kranenburg Brandbekämpfer brauchen Hilfe

Kranenburg · Die Kranenburger SPD fordert den Neubau eines Gerätehauses für die Feuerwehr. Grund dafür ist ein aktuelles Gutachten zum Brandschutzbedarfsplan. Die Männer des Löschzugs sehen eine Sanierung ebenfalls kritisch und hoffen auf Unterstützung der Politik.

  Kranenburgs Feuerwehrhaus soll eventuell erneuert werden.   Foto: van Offeren

Kranenburgs Feuerwehrhaus soll eventuell erneuert werden. Foto: van Offeren

Foto: Markus van Offern (mvo)

Seit einigen Monaten wird in der Gemeinde Kranenburg über ein Haus diskutiert, das 40 Jahre alt und von enormer Bedeutung ist. Das Gerätehaus der Feuerwehr wurde 1980 fertiggestellt und soll jetzt entweder saniert oder neu gebaut werden. Fest steht allein: An dem Zustand muss sich etwas ändern.

Die Kranenburger SPD hat für sich bereits entschieden, was in dem Fall passieren muss und spricht sich klar für ein neues Gebäude aus. Grund dafür ist das Ergebnis eines aktuellen Gutachtens und Gespräche mit der Gemeindefeuerwehr. Zudem besichtigten die Sozialdemokraten verschiedene Neubauten von Brandbekämpfern im Grenzgebiet.

Hendrik Venjakob, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender, erklärt: „Wichtig für unsere Entscheidung ist, dass wir eine Lösung finden, die auch noch in 20 bis 30 Jahren Bestand hat. Lieber ein zukunftssicherer Neubau, der alle Anforderungen bedient.“

Die CDU-Fraktion hat sich noch keine abschließende Meinung gebildet. „Wir wollten erst das Gutachten abwarten“, sagt Christian Kersten, stellvertretender CDU-Fraktionschef. Man habe sich ebenfalls einige Wachen in der Umgebung angesehen, so Kersten. Der Bedarfsplan und die dazugehörige Untersuchung liegt jetzt vor. Doch sei es ein derart umfangreiches Werk, dass für eine Entscheidung die Zeit noch nicht reichte, erklärt der Christdemokrat.

Das von einem externen Büro zum Bedarfsplan erstellte Gutachten lässt offen, wie mit dem Gerätehaus verfahren werden soll. Eine klare Antwort zu der Thematik, verbunden mit der Hoffnung auf einen Neubau, gibt es hingegen von der Feuerwehr vor Ort. Andreas van Wickeren (50) ist Löschzugführer der Kranenburger Wehr. Mit vier Jahren wurde er Mitglied und hat die Entwicklung des Depots hautnah miterlebt. Nach vier Jahrzehnten sei es eben aufgebraucht. „Es ist zu eng geworden, und die Wache im Bestand zu sanieren, bringt uns nichts. Bislang haben wir vier Stellplätze für fünf Fahrzeuge und einen Anhänger. Dazu kommt noch das Material.“ Ein weiterer Grund für einen Neubau könnte sein: In der Diskussion steht derzeit, einen Rettungswagen (RTW) in Kranenburg zu stationieren. Dadurch würde zwangsläufig ein weiterer Stellplatz benötigt. Das ist jedoch eine Entscheidung, die der Kreis trifft. Für einen Rettungswagen in der Grenzgemeinde sprechen die enormen Entfernungen. Bis in Zyfflich oder Wyler Hilfe ankommt, braucht es Zeit, die man oft nicht hat.

Der Kranenburger Löschzugführer bekommt auch Unterstützung von höherer Stelle. Norbert Jansen ist Kranenburger und stellvertretender Kreisbrandmeister. Seiner Meinung nach macht ein Neubau Sinn, weil bei einer Sanierung zusätzlich nahezu die komplette Hausinstallation ausgetauscht werden müsse. Auch würden sich die Aufgaben für die Wehrleute ständig ändern. „Die Anforderungen sind gestiegen. Um effektiv helfen zu können, brauchen wir andere Geräte, die ebenfalls mehr Platz in Anspruch nehmen“, sagt Jansen.

SPD-Ratsfrau Isabel Venjakob-Franken setzt sich ebenfalls für ein neues Depot ein. Die beengte Stellplatzsituation, fehlende Lagerkapazitäten, Geschlechtertrennung oder ein fehlender Blitzschutz würden so auf den aktuellen Stand gebracht, erklärt die Sozialdemokratin. Vor drei Jahren hatte das Gocher Büro Völling ein Gutachten zu dem Thema Um- oder Neubau erstellt. Damals hatte der Sachverständige für den Neubau 1,9 Millionen Euro veranschlagt. Ein Umbau und Erweiterung sollten 480.000 Euro kosten.

Eine Entscheidung ist noch nicht gefunden. Allein der Standort, an dem der Neubau entstehen soll, gilt als sicher. Bei einer Verlegung läge die neue Heimat der Kranenburger Brandbekämpfer auf dem Gelände an der Umgehungsstraße zwischen Einkaufsarena und Sportplatz des TuS Kranenburg.

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