Kreis Kleve Kontaktsuche zum künftigen Chef

Kreis Kleve · Rund 200 junge Menschen beteiligten sich an der Aktion "Studierende treffen Wirtschaft". Im Hörsaalzentrum der Hochschule Rhein-Waal sprachen sie mit Firmenvertretern über Jobchancen und Anforderungen im Beruf.

 Großer Andrang herrschte an den Ständen im Hörsaalzentrum, die Studierenden hatten viele Fragen an die Firmenvertreter.

Großer Andrang herrschte an den Ständen im Hörsaalzentrum, die Studierenden hatten viele Fragen an die Firmenvertreter.

Foto: Gottfried Evers

Solch einen Andrang erlebt das Hörsaalzentrum der Hochschule Rhein-Waal auch nicht alle Tage. Rund 200 junge Menschen drängen sich in den Fluren, im "Audimax" ist kein freier Platz mehr zu finden, als der Startschuss für die Veranstaltung "Studierende treffen Wirtschaft" fällt. Sie alle wollen wissen, welche Unternehmen es in der Region gibt, wie die Chancen sind, dort einen Job zu erhalten, und welche Voraussetzungen sie dafür erfüllen müssen. 31 Firmenvertreter waren der Einladung des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal - Campus Kleve - gefolgt, um Antworten zu liefern.

Gemeinsam begrüßten die Hochschul-Präsidentin Dr. Heide Naderer, der Campus-Cleve-Vorsitzende Peter Wack und Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers die jungen Leute, die sich bis in die letzten Hörsaal-Ecken auf Hockern und Treppenstufen ihren Sitzplatz gesucht hatten.

Im Forum des Hörsaalzentrums hat die Firma "Gofa - Gocher Fahrzeugbau GmbH" ihren Stand aufgebaut. Jan Bolz hat dort kaum eine ruhige Minute. Eine lange Schlange hat sich vor seinem Stand gebildet. Gespräche am laufenden Band, die meisten auf englisch. Bolz selbst bereitet die Fremdsprache keine Probleme. Er wird aber nicht müde, jedem Gesprächspartner zu verdeutlichen, dass er Deutsch lernen muss, wenn er bei der Gofa anfangen möchte. Bolz weiß genau, wovon er spricht. Der Mittzwanziger war vor einem halben Jahr selbst noch an der Hochschule Rhein-Waal eingeschrieben, hat dort "Quality, Environment, Safety and Hygiene" studiert. Über ein Praktikum ist er zur Gocher Fahrzeugbau GmbH gekommen, hat später dort seine Bachelorarbeit geschrieben. Dann nahm er ein Jobangebot der Gofa an. Einen ähnlichen Werdegang empfiehlt er jetzt nachfolgenden Studierenden-Generationen. "Wir sind immer daran interessiert, Bachelor- oder Masterarbeiten zu betreuen oder Praktikanten zu erhalten", sagt Bolz.

Einige Meter weiter haben etliche Besucher im Hörsaal Platz genommen. Viele tragen einen Kopfhörer. Ein Simultan-Dolmetscher übersetzt ihnen auf englisch, was ihnen die Firmenvertreter erzählen. Anschließend sehen sie Kurzfilme, in denen die Unternehmen aus der Region vorgestellt werden.

Peter Wack, der frisch wiedergewählte Vorsitzende von Campus Kleve, findet, dass die Veranstaltung perfekt zur Hochschule passt. "Bei der Gründung des Fördervereins vor zehn Jahren war es unser Ziel, in Kleve Akademie und Praxis zusammenzubringen. Auch mit dieser Veranstaltung beweist die Hochschule, dass die Vereinsziele hervorragend umgesetzt werden", sagt Wack. Firmen kennen lernen, Kontakte knüpfen, das könne bei der späteren Jobsuche nur helfen, betont der Fördervereinsvorsitzende.

Teilweise hatten die Firmen ganz konkrete Angebote im Gepäck: Die MSK-Verpackungs-Systeme GmbH aus Kleve stellte den neuen Standort in den USA heraus, bot sich für Bachelor und Master-Arbeiten an und stellte Festanstellungen in der Folgezeit in Aussicht. Mercedes Herbrand hatte eigens für diesen Tag einen Prospekt drucken lassen, mit dem Karriere-Chancen in der Firma dargeboten wurden. Da müssen sich viele Studierende über die Zeit nach dem Abschluss wohl keine großen Sorgen mehr machen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort