Kleve "Komme mit großer Zuversicht"

Kleve · Der Nachfolger von Kleves Propst Theodor Michelbrink steht fest: Johannes Mecking, der in Kevelaer aufwuchs und noch in Beckum wirkt, wird neuer Pfarrer von St. Mariä Himmelfahrt.

 Er wird der neue Klever Propst: Johannes Mecking.

Er wird der neue Klever Propst: Johannes Mecking.

Foto: privat

Propst Johannes Mecking aus der Pfarre St. Stephanus in Beckum wird neuer Pfarrer und Propst in Kleve, St. Mariä Himmelfahrt (wir berichteten am Samstag). RP-Mitarbeiter Werner Stalder sprach mit dem Geistlichen, der am 8. September in Kleve als Nachfolger von Propst Theodor Michelbrink eingeführt wird.

Würden Sie sich bitte kurz vorstellen?

Johannes Mecking Geboren wurde ich am 16. März 1962 in Bocholt. Meinen 50. Geburtstag habe ich also schon gefeiert. 1966 Umzug nach Kevelaer. Nach dem Abitur Studium der Kirchenmusik und der Musikerziehung in Aachen. Anschließend Studium der Theologie in Münster und Rom. 1992 Priesterweihe. 1992 bis 1994 Kaplan in St. Felizitas Lüdinghausen. 1994 bis 2003 Kanonikus in St. Remigius Borken. Seit 2003 Propst und Pfarrer in St. Stephanus Beckum.

Mit welchen Gefühlen verlassen Sie Beckum?

Mecking Mit gemischten Gefühlen! In den vergangenen neun Jahren haben wir in Beckum vieles auf den Weg bringen dürfen, nicht allein strukturell, sondern auch pastoral. Ich denke etwa an die Familienwochenenden unserer Gemeinde mit ca. 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf der Jugendburg Gemen. Die Kinderbibeltage für Kinder im Grundschulalter oder für die Kindergartenkinder. Das hat das Miteinander der Gemeinde sehr bereichert. Und da sind die vielen Menschen, die ich als Seelsorger begleiten durfte: in guten und in schweren Stunden. Das verbindet! Aber zugleich komme ich mit großer Zuversicht nach Kleve, weil ich schon bei der Vorstellung spüren durfte, dass auch dort Menschen sind, denen das Leben ihrer Gemeinde und der Glaube sehr am Herzen liegen.

Wie sehen Sie Ihre zukünftigen Aufgaben in Kleve?

Mecking Mit der nötigen Gelassenheit! Gott sei Dank durfte ich in Borken sowie auch in Beckum in großen Gemeinden Erfahrungen in vielerlei Hinsicht sammeln. Es gibt Dinge, die sind zu tun und Dinge, die man lassen kann und muss. So will ich zunächst hinsehen und hinhören — und dann möchte ich, gemeinsam mit dem Seelsorgeteam sowie den engagierten und kompetenten Gemeindemitgliedern in den Gremien, Vereinen und Verbänden, die Aufgaben angehen und gestalten.

Werden Sie besondere Schwerpunkte in Ihrer Seelsorge haben?

Mecking Auch da gilt für mich: Hinsehen und Hinhören. Und dann werden sich genügend Schwerpunkte ergeben, die ihren Sitz im Leben der konkreten Gemeinde haben und nicht einfach "übergestülpt" werden. Wichtig ist mir dabei, dass ich vom Glauben her die Aufgaben in den Blick nehmen möchte.

Als Propst werden Sie einer Pfarrgemeinde mit fünf Kirchen vorstehen. Welche Erfahrungen haben Sie in Beckum mit der Gemeindefusion gemacht?

Mecking Gemeindefusion ist zunächst immer ein schmerzlicher Prozess. Es gilt, manches Liebgewordene und Gewohnte aufzugeben und sich auf Neues einzulassen. Das ist nicht immer einfach und fällt schwer. Ich habe mich vor dem "Fusionsprozess" in Beckum entschieden, mich aus der sogenannten "Steuerungsgruppe" herauszuhalten und habe auf die Kompetenz von engagierten Laien aus den Gremien der drei Gemeinden Liebfrauen, St. Martin und St. Stephanus vertraut, die die Fusion im Jahre 2007 hervorragend und mit viel Sensibilität vorbereitet haben. Selber habe ich mich in diesem Prozess schwerpunktmäßig der Seelsorge in allen drei Kirchen bzw. Gemeindeteilen gewidmet und dort Gottesdienst gefeiert. Ich glaube sagen zu dürfen, dass die Fusion durch diese Faktoren eine sehr gute Richtung bekommen hat.

Was ist Ihr Wunsch an die Mitarbeiter der Gremien in Kleve?

Mecking Dass wir miteinander im Gespräch sind und bleiben! Und damit meine ich ein gutes und ehrliches Gespräch! Gespräch ist ja nicht nur dann gut, wenn man genau das zu hören bekommt, was man hören will. Gespräch ist auch sinnvoll, wenn man sich in fairer Weise austauscht, selbst wenn am Ende noch keine gemeinsame Lösung steht. Aber nur so können wir gemeinsam auf dem Weg bleiben - auf dem Weg im gemeinsamen Glauben!

(RP)
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