Kleve Kock – ein Held für Minuten

Kleve · Germania Materborn feierte Spitzenkarneval unter dem Motto "Bej ons danzt den Düwel" in der ausverkauften Mehrzweckhalle. Stehende Ovationen gab es für den Auftritt von Markus Kock.

Kleve-MATERBORN Es war ein humorvolles, abwechslungsreiches kurzum, ein Spitzenprogramm, was die neue Spielleitercrew von Germania Materborn zusammengestellt hatte. Riesenlob an Markus Kock, Bernd Döhmen und Frank Konen, die gemeinsam mit der Spielschar eine fünfstündige Show auf die Beine gestellt hatten, die so recht nach dem Geschmack der Karnevalisten in der ausverkauften Narrenburg war. "Bej ons danzt den Düwel, op Düwel komm herütt", hatten die "Blau-Gelben" die erste der drei Prunksitzungen überschrieben. Und die ließ nichts zu wünschen übrig. "Heute ist ein schöner Tag", stimmte die Narrenschar gleich zu

Ohne Lampenfieber

Beginn in diesen Gassenhauer ein. Somit herrschte schon vor Einzug des Elferrates um Sitzungspräsident Frank Konen eine ausgelassene Stimmung im Saal. So war bei dem 13-jährigen Niklas Janssen, der mit seinem Prolog zum ersten Mal auf der Germania-Bühne stand, kein Lampenfieber zu spüren. Im Gegenteil. Klasse, was der Nachwuchsgermania als kleiner Teufel auf die närrischen Bretter zauberte. "Wenn ich das Motto seh, könnte ich glauben, ich bin auf der Hauptversammlung des 1. FC", so das junge Talent, hatte prompt die Lacher auf seiner Seite und schob noch einen nach: "Was die Politiker reden versteht kein Kind. Denn für die Hochschule tun sie viel investieren und ich muss beim Pipi machen frieren". Gerade rechtzeitig heizte da "Teufel" Dieter Litjens mit dem Mottolied ein. Ebenso klasse, der Gardetanz der Germania Sternchen, die das närrische Eis gänzlich brachen. Pausenlos strapazierte hiernach Erwin Dersch als "Mann für alle Fälle" die Lachmuskulatur der Narrenschar. So wusste er zum Beispiel, dass Guido Westerwelle deshalb nicht bei der Bundeswehr war, weil er sonst den Spieß umgedreht hätte. Der Saal stand Kopf. Gleichfalls Attacken auf das närrische Zwerchfell ritten an diesen grandiosen Germania-Abend Marion Michailetzko, Birgit Schreven und Gerd Kühnen. Einzigartig die Late Night Show von Markus Kock. Für ihn tanzte auch im Klever Rathaus der Teufel. Denn dieses war zwischenzeitlich zum Las Vegas für Arme verfallen, in dem Plätze für Grundschulkinder und die Unterstadtbebauung verlost wurden. Zudem war der 1. FC Kleve nicht mehr als ein Fastnachtsclub, der ihm so manche Steilvorlage lieferte. Dabei hatte er Krake Paul gefragt, wie es mit dem 1. FC weiterging, doch da war dieser leider verstorben. Kennen Sie die drei Top Hymnen des 1. FC? Nein? "Verlieben, verloren, verzeihen, I need a Dollar und Flieg nicht so hoch...", ließ Kock die Menge wissen. Der Saal tobte. Auch als er das Trauerspiel zum 1. FC: "The black Swan!" tanzte. Grandios seine Late-Night-Show. Stehende Ovationen und Zugabe-Rufe gab's. Aber auch das Beltermann-Quartett brachte die Klever Ereignisse auf den Punkt. Fulminant der Empfang von Prinz Michael den Flammenden, der sich mit seiner Garde keine bessere Stimmung hätte erträumen können. Ein weiterer Augenschmaus der glanzvollen Germaniasitzung: Der Gardetanz der Ströpkes, der Showtanz der Germania Girls und der Flames. Nicht zu vergessen die Show der Turbo Ladies sowie der Solotanz von Katrin Welke. Fulminanter Schlusspunkt unter eine klasse Karnevalssitzung, das Finale der Klever Räuber mit ihren Köllschen Tön. Und damit 3 x Germania Helau!

(RP)
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